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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1965/0070
Der Boden Freiburgs
vor und nach Gründung der Stadt

Von Wolf gang Stülpnagel
I.

Durch die Entwicklung, welche die Stadt Freiburg schon bald nach ihrer
Gründung genommen hat, durch die Bedeutung, die sie wirtschaftlich, militärisch
, als Regierungssitz, durch die Universität, zuletzt auch durch ihre starke
Bevölkerungszunahme gewann - - durch all dieses wurde die Örtlichkeit, wo
das Dreisambecken sich in die Freiburger Bucht, in die Mooswaldbucht öffnet,
zum Mittelpunkt für den Breisgau im alten und im neuen Sinne, ja für das
ganze obere rechtsrheinische Land.

Blicken wir zurück auf die Zeit, die vor dieser Stadtgründung liegt, so
bietet sich ein völlig verschiedenes Bild. Spuren menschlichen Lebens sind hier
allerdings schon sehr früh vorhanden, schon in der Zeit, wo wir noch nicht mit
dauerhaften Siedlungen rechnen. Aus der mittleren Steinzeit, wohl auch aus
der früheren Jungsteinzeit, stammen Werkstücke aus Feuerstein oder Muschelkalk
, die im Freiburger Stadtgebiet als Streufunde aufgelesen wurden, z. B.
am Schloßberg, am Fuchsköpfle über Herdern, besonders aber in der Gegend
des Predigerplatzes am hinteren Schlierberg. Hier waren diese Funde so zahlreich
, daß mit häufiger oder auch länger dauernder Anwesenheit nomadisierender
Leute gerechnet werden muß. Ebenso hat das Zartener Becken dem
Wasserlauf entlang von Himmelreich bis Littenweiler und Freiburg-Wiehre
eine Anzahl solcher Funde geliefert, so daß Robert Lais hier auf eine Reihe
zeitweilig bestehender Niederlassungen von Fischern und Jägern einer frühen
Zeit geschlossen hat1.

Anders sieht es nun aus - - immer gemäß dem gegenwärtigen Stand unseres
Wissens, so muß betont werden — seit jener Epoche, aus der die frühesten
sicheren Siedlungsplätze des Breisgaus bekannt sind, dorfartige Siedlungen
mit einer bäuerlichen Bevölkerung, die Bodenbau und Viehzucht betreibt. Es
ist die jüngere Steinzeit, deren Kulturbesitz bei uns noch bis in die Bronzezeit
hinein den Ansiedlungen das Gepräge gibt. Im Stadtgebiet von Freiburg wie
im Zartener Becken, um es gleich zu sagen, fehlen Nachweise solcher Siedlungen
durchaus. Sie finden sich dagegen auf der Höhe des Schönbergs und
des Tunibergs, am Tunibergrand bei Opfingen, am Kaiserstuhl bei Ihringen,
Burkheim, Jechtingen und Leiselheim, um nur die bekanntesten zu nennen.
Ähnlich ist das Bild in der darauf folgenden Urnenfelderzeit bis über die
Hallstattzeit. Die Siedlungsplätze ziehen vom Schönberg im Südwesten über
die Mengener Brücke zum Tuniberg und auf die Hart, sind zahlreich am

1 R. Lais, Das Dreisamtal als mittelsteinzeitliches Siedlungsgebiet. Schauinsland 69, 3—7, 1950.

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