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Abb. 8 Das Maßschema im Längsschnitt.

Fensterachsen, noch die Bankhöhen, noch die Maße selbst genau eingehalten.
Das ist wohl darin begründet, daß von den Fenstermaßen keine anderen Maße
mehr abhingen. Für das Hauptfenster der Apsis hat man vermutlich einen
ähnlichen Weg eingeschlagen. Die vorhandenen Laibungsreste lassen sich mit
einem inneren Öffnungsmaß verbinden, das linear ein Drittel der Triumphbogenöffnung
beträgt.

Faßt man zusammen, so ergibt sich also, daß die äußeren Umrisse der
Kirche durch ein Rechteck von 25 auf 50 Schritt bestimmt und nach Strecken
von 6V4 Schritt unterteilt sind. Die innere Teilung ist auf Strecken aufgebaut,
die V8 der inneren Länge der Seitenschiffe (= lichte Arkadenweite) beträgt.
Eine notwendige kleinere Unterteilung entsteht durch Halbieren dieses Maßes,
wobei man ja den Radius der Arkadenbögen erhält. Alle diese Maße kann
man durch einfaches oder mehrfaches Halbieren erhalten. Nicht in dieses
Teilungsschema passen die Obergadenfenster, welche V8 der Arkadenweite
und 2/s der Pfeilerhöhe betragen sollten, aber nicht durchgehend so genau
ausgeführt wurden wie die übrigen Bauteile. Dem Bau liegt kein festes Fußmaß
zugrunde, sondern ein Schrittmaß. Die Einzelmaße sind von. den durch
das Einfügen der Mauerstärke von rund 90 cm entstandenen Innenmaßen
durch Teilungen mit vier, drei und fünf festgelegt worden. Dabei wurden die
im Grundriß durch verzogenen Winkel entstandenen Unregelmäßigkeiten ausgeglichen
, was man als eine Probe für die Richtigkeit des Systems ansehen
kann.

Hat nun List recht, wenn er schreibt: „Man möchte die Erhabenheit und
Ausdrucksmächtigkeit, die der Bau ausstrahlt, auf die schlichten und klaren
Formen zurückführen, wüßte man nicht, daß Maß- und Raumgefüge wesentlich
zur Gesamtwirkung beitragen. Zeigen sich auch bei näherer Prüfung der
Maße in allen Teilen erhebliche Unregelmäßigkeiten, so erweist sich doch, daß
ein Grundmaß bei der Errichtung des Baues zur Anwendung kam" (S. 41).
Auf Deutsch: bestimmt die Anwendung eines festen Grundmaßes die Qualität
eines Bauwerks? Sicher wird bei der Anwendung eines Schemas einfacher
Teilungen ein Bau klar und überschaubar. Innerhalb eines Schemas das
man ja auf einem beliebigen Maß aufbauen kann - - besteht aber doch noch
die entscheidende künstlerische Freiheit. Hätte man in der Sulzburger Kirche
etwa nur vier Arkaden angeordnet, betrüge die Triumphbogenöffnung nur
die Hälfte der Mittelschiffbreite, so hätte man sich sogar noch enger und eindeutiger
an das Schema gehalten, es wäre aber ein ganz anderes Bauwerk
entstanden, das wahrscheinlich durch seinen Schematismus sogar von gerin-

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