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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1965/0110
nach objektiven Gründen für dieses subjektive Unbehagen suchen würde.
Jeder Architekt weiß ja, daß er in der Wirklichkeit nicht immer seine Planvorstellungen
erreicht, er weiß auch, daß schließlich das Detail über die
Qualität seines Bauwerkes entscheidet. Gerade romanische Bauwerke, von
denen man zunächst meinen könnte, daß bei ihrer Einfachheit das Detail eine
geringe Rolle spiele, reagieren sehr empfindlich auch auf kleine Fehler im
Maßstab und in den Formen.

Betrachtet man zunächst die Südansicht (Abb. 14), so stört hier, abgesehen
von dem schwächlichen Traufgesims des Seitenschiffes und der verspielten
Bemalung der Fensterumrahmungen, die Zerrissenheit in den Wandöffnungen.
Am Seitenschiff wäre es sicher richtiger gewesen, die Reihe der Fenster gleichmäßig
durchzuziehen und nicht durch die Anordnung der Tür zu unterbrechen
. Ganz fragwürdig ist die Verteilung der Fenster im Obergaden. Hier
ist heute die Dreiergruppe der gotischen Fenster im Ostteil isoliert, die Fassade
wird damit kopflastig. Der Zustand vor der Renovierung war viel harmonischer
, weil in der Westhälfte der Fassade noch einmal ein gotisches Maßwerkfenster
auftrat und mit den zwei symmetrisch dazu sitzenden ottonischen
Fenstern wieder eine Dreiergruppe bildete, welche das Gewicht der drei
gotischen Fenster im Osten ausglich (Abb. 15). Hier hätte man entweder den
überkommenen Zustand ganz erhalten oder alle Fenster auf die ottonische
Form zurückführen müssen. Die jetzige Anordnung ist wieder eine der in der
Architektur und der Denkmalpflege verhängnisvollen halben Maßnahmen.

Ähnliches gilt von der Nordansicht. Die kleinliche und vom Seitenschiff
zu wenig abgesetzte Sakristei stört hier Fassade und Gesamtmaße. Von der

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