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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1965/0122
steigenden Waldes einen stattlichen Gutshof in dem großen, ihm gehörenden
Areal. Der schöne, von einem Granatapfel gekrönte Brunnenstock trägt die
Jahreszahl MCCMXIII. Der also im Jahr der Leipziger Völkerschlacht erbaute
Gutshof besteht aus dem Wohnhaus, der mächtigen Scheune nebst Stallung,
einer kleinen Kapelle und jenem Sallettl. Den Architekten kennen wir nicht.
Das Wohnhaus mit dem inmitten flach vorgekröpften, von einem Frontispiz
gekrönten Risalit könnte man fast für jünger als 1813 halten. Aber die überschlanken
dorischen Säulen, die den Balkon überm Portal tragen, verraten
durch ihre rührende Unbeholfenheit, daß ihr Schöpfer sich noch sehr darum
bemühen mußte, den eben Mode gewordenen Klassizismus korrekt anzuwenden
. Auch das so eindrucksvoll geschwungene, mächtige Scheunendach ist gleich
seinen Brüdern auf dem Laisackerhof, im Schloßhof zu Biengen, vor dem
Schloßpark zu Hugstetten und auf dem Bürgerhaus am Beginn der Kartäuserstraße
durchaus ein Kind der Zeit um 1800. Erst recht das hübsche Sallettl
(Abb. 8) geht gut zusammen mit dem durch den Brunnenstock überlieferten
Baujahr 1813. Das Gartenhaus ist so an den Rand des Hanges gerückt, daß
der Eingang durch die säulengetragene Loggia auf dem Niveau des Hofes
liegt, während die dem Tal zugewandte Seite hoch aus dem abschüssigen
Terrain herauswächst. Dadurch wird das kleine Bauwerk richtig zu einem
Belvedere mit dem schönsten Ausblick über die Breisgauebene hinüber zum
Kaiserstuhl und zur Vogesenkette südwestwärts bis zum Hartmannsweilerkopf
hin, während südwärts über der durch den baumbestandenen Kamm leicht
verdeckten Stadt der Münsterturm und der Schönberg emporragen. Trotz des
antikischen Beiwerks, der zwei dorischen Säulen, hat das kleine Gebäude
doch noch eine sehr anmutige Haltung. Das elegant geschwungene hohe

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