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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1965/0126
Abb. 10 Gartenhaus Kuenzer im ehemaligen Tennenbacher Hof, sog. „Abtshäuschen
", Ecke Habsburger- und Hermann-Herder-Straße.

Aufnahme Verlag Karl Alber, Freiburg

solche stilistischen Reminiszenzen, man denke etwa nur an das „Weiße Häusle"
im Fürstengarten zu Hechingen, das wie ein Mausoleum ausschaut, aber als
Biliardhäusle um 1830 erbaut wurde. Auch die Außenwände des „Abtshäusle"
geben sich gleich feierlich wie der antikische Giebel: Die Giebelfront ist in
drei Arkaden aufgelöst, und an den Längswänden wiederholt sich das gleiche
Motiv, hier als Blendarkaden. Die Bögen ruhen auf Dreiviertelsäulen, deren
Korbkapitelle mit vegetabilen Ranken übersponnen sind; von ihnen wird an
anderer Stelle noch zu reden sein. Durch seine eigenartige Architektur kommt
das Abtshäuschen seiner neuen Bestimmung als Toten-Gedächtnis-Stätte für
die im Krieg gefallenen Angehörigen des Herder-Verlages sehr entgegen.

Ein zierliches Gartenhaus aus dem Ende des achtzehnten Jahrhunderts
steht, von der Straße aus nicht zu sehen, in einem verschwiegenen Garten
südlich vom Alten Friedhof. Auf Lerchs Stadtprospekt von 1852 liegt es am
Westrand eines großen, bis zur Stadtstraße reichenden Rebgartens; es war
also ursprünglich ein Weinberghäuschen (Abb. 11). An Tür und Fenstern zeigt
es Louis-XVI.-Formen, und zu der hellen, freundlichen Stube, in der es sich
gewiß schön dichten ließ, führt eine zweiarmige Freitreppe empor. Auch dieses
beim großen Fliegerangriff ausgebrannte Gartenhaus hat man in der alten
Form wiederhergestellt.

Nur von wenigen Gartenhäusern weiß man, wer sie erbaut hat. So erbaute
der Freiherr v. Greiffenegg jenes - - erst kürzlich zerstörte - - Gartenhaus auf
der St.-Peters-Bastei im ehemals Bolzaschen Garten, Franz Xaver Kuenzer das
sogenannte „Abtshäuschen", F. K. Stork das Sallettl des Hebsackgutes und der
Großherzoglich-Badische Staatsrat Franz Xaver v. Roggenbach inmitten abgezirkelter
Blumenbeete das auf der ehemaligen St.-Josephs-Bastei. Diese

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