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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1965/0159
Zue ziehen Vorhabens Undt bereits frembde dienst ahn genommen, Zne dem
Ende auf heith dato (27. Nov. 1695) Umb abschid gebetten"24 habe, eine verwandtschaftliche
Verbindung zu den Ebringer und Ehrenstetter Wentzinger-
Angehörigen ergibt sich jedoch daraus nicht. Auch in den Standesbüchern der
Freiburger Dompfarrei schaute ich vergeblich nach Einträgen über Heinrich
Wentzinger aus, die der Annahme P. P. Alberts entgegengekommen wären.
Allein mit dem Familiennamen Wentzinger läßt sich kein Zusammenhang mit
dem Bildhauer konstruieren. Einen aus dem Verwandtenkreis kommenden
Einfluß auf die Übersiedlung Johann Christian Wentzingers nach Freiburg,
vielleicht bei der Vermittlung einer Lehrstelle in einer Bildhauerwerkstatt,
möchte ich damit nicht ganz ausschließen. Onkel Martin Wentzinger lebte
immerhin seit 1713 als Herrenpfründner in der Stadt. Bei dessen Tod im
Jahre 1735 fungierte Johann Christian Wentzinger als Zeuge der Bestattung.

In gleicher Weise war meinen Nachforschungen in Unadingen, Kreis
Donaueschingen, ein negatives Ergebnis beschieden. Den dort eingebürgerten
Wenzinger-Familien25 hatte der langjährige, 1962 verstorbene Ortspfarrer
Karl Behringer mitgeteilt, daß sich 1750 ein Bruder des Freiburger Künstlers
nach Unadingen verheiratet habe20. Obwohl ich dieser Mitteilung mit Zweifeln
begegnete, weil Johann Christian Wentzinger im Testament keine Verwandten
in Unadingen erwähnte, hoffte ich doch zumindest die Spur des Freiburger
Jägers Heinrich Wentzinger wiederzufinden. In den Kirchenbüchern der Pfarrei
Unadingen bestätigte sich weder das noch jenes, denn die eingesessenen
Wenzinger-Familien stammen von einem Joseph Wenzinger (honestus civis
et Parochianus) her, der am 5. März 1742 im Alter von 73 Jahren zu Unadingen
starb27 und dem von 1716 ab Kinder im Taufbuch eingetragen waren28.
Hinweise auf verwandtschaftliche Beziehungen mit den Wentzinger-Familien
des Breisgaues konnte ich in keinem Kirchenbucheintrag feststellen.

Wie die Beispiele der Wenzinger in Unadingen und des Heinrich Wentzinger
in Freiburg lehren, heißt es, bei Vermutungen über Verwandtschaften
Vorsicht walten zu lassen, weil der Familienname Wentzinger nicht nur im
Breisgau vorkam. In der Schweiz lassen sich für die Zeit vor 1800 in den beiden
Aargau-Gemeinden Schneisingen und Wislikofen Wenzinger nachweisen20,
und im benachbarten Elsaß ist es sogar eine größere Anzahl von Ortschaften,
in denen im 19. Jahrhundert der Familienname vertreten war: Bartenheim,
Dornach, Habsheim, Hirsingue, Hornbourg, Illzach, Kembs, Petit-Landan,
Masevaux, Mulhouse, Riedisheim und Sausheim30. Für Schlettstadt/Elsaß und
Günterstal bei Freiburg konnte ich in Kirchenbüchern des 18. Jahrhunderts
ebenfalls Wentzinger-Einträge feststellen.

Neben den Ehrenstetter Angehörigen gelang es den nahen Verwandten
Johann Christian Wentzingers in Merdingen bisher nicht, die Beachtung der
Forschung und der Öffentlichkeit auf sich zu ziehen. Genau wie in Ehrenstetten
heirateten auch in Merdingen zwei Söhne der Ebringer Wentzinger-

24 Stadtarchiv Freiburg, Akten: Ab- und Wegzug, Einzelnes S—Z, Abzug 1695 Wentzinger.

25 Hinweis von Herrn Gewerbeschulrat i. R. Karl Ehret, Freiburg.
211 Mitteilung von Herrn Landwirt Anton Wenzinger, Unadingen.

27 Pfarrarchiv Unadingen, Geburts-, Ehe- und Sterbbuch 1659—1779 (Lücke von 1688 bis Juni

1714), S. 544.

2S Wie Anmerkung 27,; S. 180.

20 Familiennamenbuch der Schweiz, Zürich 1940, Teil II, S. 824.

:iü Mitteilung von Mr. Leon Röhn, Ste Croix-en-Plaine (Departementsarchiv Colmar).

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