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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1966-67/0051
Beobachtungen zum Problem der „Zähringerstädte"1

Von Berent Scliwineköper

Der Historiker, der sich mit der Frühgeschichte der deutschen Stadt beschäftigt
, kann sich bekanntlich vor allem auf zwei Quellengruppen stützen.
Einmal steht ihm eine Reihe von schriftlichen Quellen zur Verfügung, deren
wertvollste in diesem Zusammenhang die Privilegien und Stadtrechtsverleihungen
sein dürften. Zum anderen liefern aber für diesen Forschungsbereich
die Überreste der Vergangenheit, die hier hauptsächlich in Grundrissen der
Städte bestehen, eine wichtige Grundlage. Das Gesagte gilt in besonderem
Maße für jene Gruppe südwestdeutscher und Schweizer Städte, deren Entstehung
man seit langem glaubt auf die besondere Initiative der Herzöge von
Zähringen zurückführen zu können2. Allerdings bietet gerade hier, wie ich
an dieser Stelle nicht näher auszuführen brauche, die schriftliche Überlieferung
einen schwankenden Boden, der daher in der Vergangenheit Ausgangspunkt
sehr verschiedenartiger Hypothesen und Lehrmeinungen werden
konnte3. Es ist das Verdienst Walter Schlesingers, durch die Herstellung eines
authentischen Textes der ältesten Freiburger Stadtrechtsurkunde Wandel an
gebahnt zu haben. Die Ergebnisse seiner Forschungen liegen allerdings erst in
Vorträgen vor4. Darum kann an dieser Stelle auf sie nur am Rande Bezug
genommen werden.

Die folgenden Ausführungen beruhen also überwiegend auf einer erneuten
Beschäftigung mit den Grundrissen der „Zähringerstädte", wobei außer der
gleichzeitigen vor allem auch die jüngere schriftliche Überlieferung zur Deutung
und Interpretation herangezogen wurde. Einige Grundgedanken konnte
ich bereits vor einigen Jahren auf einem Kolloquium über „Zähringerstädte"
andeuten, das die Stadt Thun aus Anlaß der wohlgelungenen Ausstellung

1 Vortrag gehalten vor dem Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte am 16. 6. i960
(vgl. Protokoll 137 v. 19. 10. 1966, ebd. auch die anschließende Diskussion, der ich mich sehr zu
Dank verpflichtet fühle). Da die Form des Vortrages beibehalten wurde, konnte auf die vollständige
Literatur- und Quellenangabe weitgehend verzichtet werden. Ich behalte mir vor, diesen
Überblick in anderem Zusammenhang ausführlicher zu wiederholen. Abkürzungen der Zeitschriftentitel
im folgenden nach Dahlmann Waitz, Quellenkunde 10. Aufl.

2 Einen guten Überblick gibt der aus Anlaß der Ausstellung „700 Jahre Thuner Handveste,
Jubiläumsausstellung im Schloß Thun Sommer 1964" erschienene Katalog „Die Zähringerstädte1'
hg. v. P. Hof er, Thun 1964, mit zahlreichen Plänen und Ansichten. Dort auch Literaturangaben
, in veränderter Form jetzt: R. Hager, The Zähringer New Towns, Catalogue,
1966. Vgl. ferner F. Lautenschlager, Bibliographie zur badischen Geschichte, Karlsruhe
1929 ff., Bd. I, 1 Nr. 2183 ff. II, 1 Nr. 11695 ff., III bearb. v. W. Schulz Nr. 19749 ff.

3 Die ältere Literatur über Freiburg vgl. F. Lautenschlager, Breisgau Bibliographie, Oberrheinische
{= Badische) Heimat 28, 1941 S. 42 f. Eine Zusammenstellung der wichtigsten Literatur auch
bei W. Schlesinger (wie Anm. 4) S. 111 116.

4 Vgl. inzwischen ZSRG Germ. 83, 1966, S. 63 126: W. Schlesinger, Das älteste Freiburger
Stadtrecht, Überlieferung und Inhalt; W. Heinemeyer, Der Freiburger Stadtrodel, eine
paläographische Untersuchung.

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