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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1966-67/0127
Das Basler Domkapitel in Freiburg

Von Franz Josef G e m m e r l f *

Da eine ausführliche Darstellung des Exilaufenthalts der Basier Domherren
in Freiburg bisher nicht veröffentlicht worden ist, sei im Folgenden ein solcher
Versuch unternommen. Leider sind die geschichtlichen Unterlagen weit verstreut
und zum Teil schwer oder gar nicht greifbar, so daß die erstrebenswerte
Vollständigkeit nicht erreicht werden konnte. Trotzdem wurde versucht, den
Ablauf der Geschehnisse und die Persönlichkeiten zu schildern, nicht nur über
die anderthalb Jahrhunderte der Residenz nach der Reformation, sondern
auch die bisher kaum beachtete zweite Flucht nach Freiburg zufolge der
französischen Revolution.

Während des langen Exils spielte das Basler Domkapitel neben der Universität
geistig und wirtschaftlich eine große Rolle im Leben der Stadt. Viele
Domherren verdankten der Hochschule ihr Rüstzeug zum Beruf, hatten Lehrstühle
inne, wurden zu Dekanen und Rektoren gewählt, und auch eine Anzahl
von Bischöfen ging aus dieser fruchtbaren Verbindung hervor. Ein besonderes
Verhältnis der Universität zum Bischof von Basel bestand schon früh wegen
seiner Eigenschaft als Kanzler derselben. Er hatte zwar sein Proinotionsrecht
an die Fakultätsdekane delegiert, und so ist es nicht verwunderlich, daß Basler
Prälaten und andere Mitglieder des Kapitels an den Doktorfeiern teilgenommen
haben.

Die zahlreichen Erinnerungen an die Basler Domherren, die wir in Freiburg
und insbesondere in seinem Münster noch besitzen, zu beleben und zu
erklären soll ebenfalls eine Aufgabe dieser Arbeit sein.

Bistum und Domkapitel

Der Ursprung des Bistums Basel wird auf die Kirche in Augusta Raura-
corum (Äugst) zurückgeführt, wo Justinian 346 als erster Bischof beglaubigt
ist. Im 5. Jahrhundert wurde das Bistum nach Basel verlegt, und hier verehrte
man den hl. Pantalus als ersten Überhirten1. Die weltliche Herrschaft des
Bischofs begründete König Rudolf III. von Burgund 999 durch die Schenkung
des Klosters Münster-Gran fei den (Moutier-Grandval) zugleich mit der „/eile"
St. Ursitz (St. Ursanne) und dem Münstertal im Jura.

* Herr Dr. Franz Josef Gemmert, Fabrikdirektor a. D., ist am 19. Januar 1967, nachdem er schon seit
längerer Zeit leidend war, nach kurzer Krankheit verstorben. Der „Schau ins Land" verliert mit ihm
einen seiner treuesten und fleißigsten Mitarbeiter, der kaum je bei einem Vortrag oder Ausspracheabend
fehlte, und dem die Zeitschrift einige wertvolle Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte des
Breisgaus verdankt. Daß er das Erscheinen der nachfolgenden Arbeit, auf die er zuletzt noch viele
und erfolgreiche Mühe verwandte, nicht mehr erleben durfte, erfüllt uns mit großer Trauer. Sein
Andenken wird, allein schon durch seine gedruckten Arbeiten, im „Schau ins Land" immer lebendig
sein. Die Redaktion

1 Der hl. Pantalus soll nach der Legende mit der hl. Ursula und ihren Gefährtinnen in Köln er
mordet worden sein, nachdem er die Frauen von Basel aus dorthin begleitet hatte.

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