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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1968/0133
Einwanderungen aus der Schweiz
in die Gemeinden Zähringen und Wildtal
nach dem Dreißigjährigen Krieg

Es ist bekannt, daß im Dreißigjährigen Krieg die Oberrheinlande der
Tummelplatz einander bekämpfender Heere waren, daß über ihre Gefilde
der Reiter auf dem falben Rosse ritt die Pest und daß die in ihrem
Gefolge auftretende Hungersnot ihr Leichentuch über Stadt und Dorf ausbreitete
. Als 1648 die Friedensglocken von Münster und Osnabrück läuteten,
lagen weite Landstriche verödet, Häuser und Höfe waren in Schutt und Asche
gesunken und die Bevölkerung auf einen geringen Bruchteil ihres früheren
Bestandes zusammengeschmolzen.

Auch die beiden Dorfgemeinden Zähringen und Wildtal zollten dem
großen Krieg ihren Tribut. Zwar liegen Aufzeichnungen über das Maß der
Verluste an Gut und Blut nicht vor, aber aus Hinweisen in den Personenstandsregistern
, welche die Seelsorger der Pfarrei Zähringen in den Kirchenbüchern
niederlegten, kann auf einen beträchtlichen Bevölkerungsschwund
geschlossen werden.

Die Einträge im ältesten Buch beurkunden die Taufen für die Zeit vom
18. Mai 1646 bis 23. Mai 1683, die ehelichen Einsegnungen vom 16. Januar 1651
bis 2. November 1681 und die Sterbefälle vom 14. Januar 1651 bis 21. Januar
1681. Da Ehebuchaufzeichnungen für die Jahre 1646 bis 1650 fehlen, wollen
wir unsere Untersuchungen über die Bevölkerungsbewegung mit dem Jahre
1651 beginnen. Es ist aber durchaus möglich, daß in jenen vier Jahren eine
Einsegnung überhaupt nicht stattgefunden hat, denn die Geburtenzahlen sind
außerordentlich niedrig. Sie betragen 1646 vier, im folgenden Jahr fünf, 1648
drei; das Jahr 1649 weist mit einer einzigen Geburt die niederste Zahl auf;
1650 beträgt sie zwei. Mit dem Jahre 1651 pulst wieder regeres Leben. Dabei
tritt eine an vielen Orten des Oberrheins zu beobachtende Erscheinung zutage
: zahlreiche Leute von auswärts füllen die Lücken aus, die der Dreißigjährige
Krieg geschlagen hat, und eine wie andernorts auch in Zähringen
und Wildtal hervortretende Feststellung die Zugezogenen sind größtenteils
Einwanderer aus der Schweiz.

Wir wollen ihre Herkunft an Hand der Kirchenbucheinträge so genau wie
möglich zu erkunden suchen.

„Ex Helvetia" ist die einfachste Form des Hinweises auf die Schweiz als
angestammtes Heimatland. Dieser Vermerk findet sich einmal im Ehebuch
und einmal im Totenbuch. Am 30. Oktober 1667 nahm die Anna Osberin ex
Helvetia den Johann Riedin von Günterstal zum Ehemann, und am 27. Mai
1670 starb eine Jungfrau, von der außer ihrer Herkunft ex Helvetia nur ihr

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