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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1969/0007
Die Wappenscheiben
im Rathaus zu Endingen *

Von Karl Kurrus

Das Städtchen Endingen

Endingen, das alte Weinstädtchen am Kaiserstuhl, hat noch vieles von
seinem mittelalterlichen und vom vorderösterreichischen Bild bewahrt. 862
wird es erstmals urkundlich erwähnt1. Um 1290 gründete Hesso von Üsenberg
die „Stadt" Endingen, indem die alten Dorfsiedlungen mit den andlauischen
und einsiedelischen Besitzungen vereinigt wurden. Dabei wurden bisher unbebaute
Flächen im Nordwesten (Morstal) und Südosten (Totenkinzig) in die
Anlage der Stadt mit einbezogen; das Niederdorf blieb fast ganz außerhalb
der Stadt. Alte Kirchen und profane Gebäude, ein Stadttor, die großen
Brunnen und vor allem auch das Gesamtbild seines imposanten Marktplatzes
wecken und erhalten immer wieder das Interesse junger und alter Freunde
der gastfreundlichen Stadt.

Ein Kupferstich, wie er auf Endinger Gesellenbriefen im 18. und 19. Jahrhundert
verwendet wurde, zeigt uns die Stadt, mit Mauern umgeben, zu Füßen
der St.-Katharinen-Kapelle und der Rebberge. Die Türme der „Unteren und
Oberen Kirche" beherrschen das Bild. Drei Stadttore sind noch sichtbar: Das
Riegeler Tor, das sogenannte Aposteltor und das heute noch erhaltene König-
schaffhauser Tor. Das Obere Tor am Südausgang, Richtung Freiburger Weg,
fehlt schon bei diesem Stich. Die Umrahmung von Bild und Text schmückt in
der Mitte oben das Wappen mit dem Doppeladler und dem Österreichischen
Bindeschild. Auf der linken Seite ist das Endinger Stadtwappen mit Bindeschild
und Üsenberger Flügel, während rechts ein Storch in der Wappenkartusche
zu sehen istla.

* Auf Grundlage des vom Verfasser des Beitra am 20. Januar 1969 im Breisgau Geschichtsverein
„Schauinsland" gehaltenen Lichtbildervortrags „Die Standesscheiben im Endinger Rathaus".

1 Ludwig der Deutsche schenkte seinem Sohn Karl für dessen Gattin Richardis 76 Hufen Land,
u. a. in Endingen.

laEs konnte bisher nicht nachgewiesen werden, in welchem Zusammenhang der Storch als Wappen
tier gezeigt wird. Ein Storch ist bei der Darstellung des Kornhauses (1617) in diesem Stich zu
erkennen; auf dem Gebäude ist in unseren Jahren noch ein Storchennest. Heraldisch verwendet
finden wir den Storch im Wappen des 1661 in die elsässischen Adelsmatrikel aufgenommenen
Tiroler Adelsgeschlechtes „Reich von Platz" (Siebmacher „Wappenbuch" II. Bd., 10. Abt.,
Tafel 22). Beziehungen dieses Geschlechtes zu Endingen sind aber ungewiß. Die bisherige Vermutung
, das Storchenwappen würde auf das Kloster Andlau im Elsaß hinweisen, das Besitz und
Rechte in Endingen bis zur französischen Revolution hatte, können nicht bestätigt werden.

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