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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1969/0018
Im Bogenfeld sieht man die Landsknechte bechern. Auf der anderen Seite
wird ein großer Krug herbeigetragen. Voller Freude bläst einer der Pfeifer
mit pfusigen Backen.

8 Hans Ludwig Spilmann 1529 (Tafel V, 1)

Kräftige Farben und die Dame im Kostüm ihrer Zeit drängen sich fast
mehr auf als die Wappengebilde. Auch gut erhalten die Säulen und der
größte Teil des Bogenfeldes.

Die Familie Spilmann ist in vielen Nachweisen jener Zeit zu finden: 1461
wird Michel Spilmann als Mitglied eines Gerichts in Freiburg genannt28; über
Mannlehen, Zinsen und Gülten zu Endingen im Zusammenhang mit den
Söhnen Ludwig Spilmanns tut Rudolf von Blumeneck 1523 kund29.

Die linke Seite des Wappenschildes ist blau, fein die Zeichnungen. Die
rechte Seite, in Weiß gehalten, durchkreuzt von oben nach unten ein roter
Balken. Die Hand der Schildhalterin ist gut sichtbar. Darüber der Helm in
metallener Farbe. Buntfarbig die Ausschmückung um das Wappen. Vom zweigetönten
Blau des Rockes angefangen bis zu dem mit einem Goldkäppchen
innen und mit Federn oben ausgestatteten Hut hat man für das Ausschmücken
der Dame vieles aufgeboten. Über dem weißen Blusenärmel goldene, breite
Ringe. An Stelle des Ausschnittes goldener Einsatz mit einer grobgleichigen
Kette. Dazu ein goldenes Halsband mit Amulett. Als starkwirkende, aber
nicht aufdringliche Farbelemente kommen das Gold und Grün der Säulen und
das Hell-Violett des Hintergrundes dazu.

Das Bogenfeld führt uns zu Jagderlebnissen. Der Edelmann zu Pferd hat
auf seinem linken Arm zwei Falken sitzen. Ein weiterer ist gerade im Abflug,
während der vierte mit ausgestreckten Schwingen zur Landung ansetzt.
Dieser ist an einer dünnen Leine festgehalten, die der Begleiter des Reiters
mit ausgestreckter Hand hält. Die Hirschjagd ist voller Bewegung. Am
Waldrand läuft von links nach rechts mit schnellem Schritt der Jäger, auf dem
Buckel hat er allerhand Gerätschaften. Zwei Windhunde und ein Jagdhund
mit Schlappohren jagen die Hirsche, welche mit schnellen Sprüngen zu entkommen
suchen. Dazu die Pflanzen und Bäume.

Es ist wieder auf kleinstem Raum ein lebendiges Bild gestaltet.

9 Conratgraf zu tübingen und lichteneck 1528 —
(Tafel V, 2; VII, e; VIII, d)

Diese Scheibe ist im Mittelteil, mit der rechten Säule und mit der rechten
Seite des Bogenfeldes gut erhalten. Die linke Seite weist fremde Ergänzungen
auf.

Zwei Schildhalter, Mann und Frau, stehen sich gegenüber. Die Säulen sind
mit verschiedenen, eigenartigen Darstellungen versehen. Die noch erhaltene
Seite im Bogenfeld tritt deutlich hervor.

1350 erbte die Tochter Clara des Grafen Egon von Freiburg das Schloß
Lichteneck bei Hecklingen, das 1316 urkundlich als Eigentum der Grafen von
Freiburg erwähnt ist und im 11. oder 12. Jahrhundert von den Grafen von

28 HgSpF, Band II, 1207. Schon 1442 wkd „Michel Spilmann, Seidner" genannte; ebenda 1026.

29 STAE, Urk. (MiBHK. Nr. 31, m 97) Nr. 31: 1523 Apr. 29.

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