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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1969/0043
größere Hakenhöfe, die um die Kirche und das Rathaus häufiger vorkommen
als in den anderen Ortsteilen. Mit Ausnahme von zwei oder drei großen
Gehöften überwiegen in Munzingen die kleinen Zweiseithöfe, die sich, wie in
Mengen, wo aber wieder größere Höfe auftreten, ziemlich gleichmäßig im
Dorf verteilen.

Die Konzentration der Winkelhöfe, die oben für vier Gemeinden beschrieben
wurde, möchte ich als zufällig bezeichnen, da sich die Zusammenballung
in jedem Ort verschieden zeigt und die Ursachen dafür nicht erkennbar sind.

Bei den Hakenhöfen stellt sich die Frage, wie sich die Funktionen auf
die beiden Gebäude verteilen. Handelt es sich auf der einen Seite um Wohnung
und Stall (Wohnstallhaus, nicht im Sinne von Schier, 1932, S. 193) und
auf der anderen Seite um die Scheune? Sind Wohnung und Scheune (Wohnspeicherhaus
) vereinigt und der Stall tritt als besonderes Gebäude auf, oder
aber ist das Wohnhaus von den Wirtschaftsräumen, die Stall und Scheune
umschließen, getrennt? In den ausgewählten Gemeinden findet sich die dritte
Möglichkeit meist verwirklicht. Wie bei den Vier- und Dreiseithöfen sind
Stall und Scheune in einem Gebäude untergebracht sicherlich aus dem
selben Grund —, während das Wohnhaus die zweite Seite einnimmt. Eine
eindeutige Trennung von Wohnhaus und Hauptwirtschaftsgebäude weisen
166 von 206 Winkelhöfen auf, wobei ein oder mehrere Nebengebäude in Verlängerung
der beiden vorgegebenen Firstrichtungen angebaut sein können.
Von den restlichen 40 Winkelhöfen sind 32 erweiterte Ein- oder Reihenlanghöfe
, bei denen Wohnhaus und Hauptwirtschaftsgebäude in einer Linie
aneinandergebaut sind oder unter einem Dach liegen. Die zweite Seite bilden
Schöpfe verschiedener Funktionen, Kleintierstall oder Schweinestall in wechselnder
Zusammensetzung, die zusammen eine bestimmte Größe erreichen
müssen, damit sie physiognomisch mit der ersten Seite einen Hakenhof
bilden können. Die letzten acht Höfe teilen sich in fünf Wohnspeicherhäuser
und drei Wohnstallhäuser. Die Trennung von Wohnhaus und Hauptwirtschaftsgebäude
ist für dieses Gebiet also typisch.

Die Wohnhäuser stehen meist mit der Giebelseite zur Straße; das Verhältnis
trauf- zu giebelseitig ist 1:2,7, was in Gottenheim auf der nördlichen Seite
der Hauptstraße den Eindruck erweckt, als ob die giebelseitige Stellung hier
typisch wäre. Auch bei den Winkelhöfen fällt auf, falls die Gebäude verschiedenen
Altersstufen angehören, daß das Wohnhaus meist der ältere Teil
ist. Die Gleichaltrigkeit kommt bei den Winkelhöfen wesentlich häufiger vor
als bei den Vier- und Dreiseithöfen und besonders zahlreich im Zeitabschnitt
zwischen 1800 und 1850.

Zweireiher

Wie schon der Ausdruck Sonderform des Hakenhofes in der Definition
andeutet, ist der Zweireiher nicht sehr verbreitet; mit 40 von 670 Höfen haben
sie einen Anteil von etwa sechs Prozent an der Gesamtzahl. Bei der geringen
Anzahl in jeder Gemeinde kann man nichts über die Verteilung im Ortsetter
aussagen, da eine zufällige Zusammenballung von drei oder vier Gehöften,
wie in Munzingen Lg 135, Lg 102, Lg 101 und Lg 174, nicht als Konzentration
bezeichnet werden kann. Es handelt sich in allen Orten um mittlere bis kleine
Gehöfte.

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