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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1969/0073
Buchbesprechungen

Adolf Weisbrod, Die Freiburger Sapienz und ihr Stifter Johannes Kerer von Wertheim
. (Beiträge zur Freiburger Wissenschafts- und Universitätsgeschichte 31. Heft.)
274 S., Freiburg i. Br. 1966 (E. A. Albert).

In der seit 1952 von Johannes Vincke herausgegebenen Reihe erschienen 1966 drei
Hefte, von denen die Hefte 31 und 33 in Freiburg besonderes Interesse finden dürften
. Kerers „Statuta Collegii Sapientiae", die Josef Beckmann 1957 in einer ausgezeichneten
Faksimile-Ausgabe (mit deutscher Übersetzung von Robert Feger) veröffentlichte
, ist noch in frischer Erinnerung. („Die Geschichte des ,Collegium Sapientiae
'", sagt Beckmann S. 16 seiner Einführung, „kann an dieser Stelle nicht gegeben
werden.") Die spätgotischen Torbogen der ehemaligen Sapienz in der Herrenstraße
kennt jedermann. Lassen wir den Verfasser der neuen Arbeit selbst über seine
Absicht sprechen: „Die Abhandlung stellt die erste ausführlichere Untersuchung
eines deutschen, bereits im späten Mittelalter gegründeten Studienkollegs dar. Sie
möchte, durch den einführenden Teil in einen weiteren Horizont gestellt, im Rahmen
quellenbedingter Möglichkeit eine Vorstellung von der Stiftung, ihrem Gründer
Johannes Kerer aus Wertheim, ihrer Entstehung und Organisation, ihrer Geschichte
und Bedeutung vermitteln und damit ihren bemerkenswerten Beitrag zur caritativen
Studienförderung an der Universität Freiburg sichtbar werden lassen." Ein anspruchsvolles
Programm.

Vergleiche mit Bursen und Kollegien in anderen Städten und Ländern sind keines
wegs ein Ballast; die Art und Weise, wie alle Einzelthemen in kleinen, abgeschlossenen
Abschnitten behandelt werden, macht das ganze Buch erstaunlich durchsichtig.
Es sei nur auf die äußerst geschickte „Sachliche Hinführung" (S. 16 ff.) hingewiesen,
deren Abschnitt A. Universitäten und soziale Lage ihrer Studenten, B. Stiftungen und
Bursen (1. Ausland, 2. Deutschland) und C. Freiburger Stiftungen und Bursen behandelt
, wobei C. unter 1. Universität und Bursenzwang behandelt, unter 2. „Älteste
Stiftungshäuser" (Domus Carthusiana, Collegium Sapientiae, Collegium Battmanni
cum, Collegium S. Galli, Collegium S. Theobaldi und Collegium Pacis) in wenigen
Zeilen vorstellt. D. behandelt Zeit und Stiftungsgeist, untergegliedert in „Fluktuierende
Anzahl von Stiftungen", „Stifter und ihre Motive", „Bettel, Humanismus und Armenpflege
", „Reformation und Gegenreformation" und „Aufklärung und Humanität". Die
kleinen Abschnitte platzen mit ihrem komprimierten Inhalt, der durch reiche Literaturhinweise
schon stark gerafft ist, geradezu aus den Nähten, so daß dem Rezensenten
kaum ein anderer Weg bleibt, als das Inhaltsverzeichnis zu zitieren. Dabei
sind wir bisher nur bis zum Ende der „Einführung" gekommen. Auf nur 20 Seiten
(39 58) entwirft Weisbrod ein knappes Lebensbild Kerers; knapp, weil offenbar
alles in die Anmerkungen verwiesen wird, was den Text schwerfällig machen könnte.
Ein Beispiel aus der Schilderung der Familie: „Der Weber Hans Kerer und Adelheide
Landeck waren seine Eltern. Zu jener Zeit brachte der Beruf des Vater wenig Geld
ein." Zwei knappe Sätze, die keiner weiteren Erläuterung bedürfen, weil W. auf
„Mone, Franz Jos., Die Weberei und ihre Beigewerbe vom 14. bis 16. Jahrhundert,
ZGO 9 (1858), 129 189" hinweist. Es zeugt von der Gründlichkeit der Arbeit, wenn
sie solche Titel, die durchaus nicht zum eigentlichen Thema gehören, nennt und damit
die in der Einführung begonnene „Sachliche Hinführung" stillschweigend fortsetzt.
Von Kerers Ausbildungsgang wird berichtet, von seinem Wirken. in Freiburg als

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