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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1969/0074
Rektor der Partikularselmle (1457) und als Lehrer an der Universität (seit 1460), als
Rektor und Dekan, als Pfarrektor am Münster (seit 1471), von Pfründenhäufung und
Ehrungen, wobei die Pfriindenhäufung wieder sehr geschickt mit einem Satz und
einem Verweis begründet wird, . . ." daß die fortschreitende Geldentwertung oft die
Übertragimg mehrerer Pfründen nahelegte oder geradezu erforderte . . ." (was nach
Anm. 5 Johannes Vincke, „Der Klerus des Bistums Osnabrück im späten Mittelalter"
1928 eingehender begründet). Kürzer läßt sich auch trotz hervorragender Namen
(Johann Geiler von Keisersberg, Friedrich Graf v. Zollern, Bischof von Augsburg.
Konrad Stützel, Jakob Wimpheling, Ulrich Zasius. Gregorius Reisch und Johannes
Reuchlin) über Kerers Bekanntenkreis nicht berichten (S. 50 f.). 1493 wurde Kerer
Weihbischof in Augsburg (S. 52 54). Die letzten Seiten der Biographie berichten von
seinem Tod (1507), seiner Überführung nach Freiburg und seinem Grabmal.

Der zweite Teil behandelt die Stiftung des Gollegium Sapientiae (S. 59 104), der
dritte (S. 105 188) heißt „Geschichte und Entwicklung bis zur Gegenwart". Es ist
ganz natürlich, daß in diesen beiden Kapiteln Abschnitte einander entsprechen: Vermögen
, Einnahmequellen und Kapitalanlage, die Ämter bzw. die Leitung des Hauses,
Aufnahme und Neuaufnahme, Gemeinschaftsleben und Studium, Stiftungshaus und
..Das Sapienzgebäude und seine Geschichte" und endlich „Stipendienarten und Be
Sonderheiten des Sapienzstipendiums" und „Stipendium: Verleihung und Genuß -
Rückzahlungspflicht Vereinigung aller Stipendien" (1936). Der „Schluß" (S. 189
bis 204), der die Gesamtleistung der Stiftung wägt, über ihren Kapitalstand mit
anderen Stiftungen vergleicht und das Verhältnis der Sapientisten zur Gesamtzahl
der Studenten untersucht und schließlich 19 „Namhafte Sapientisten" nennt, unter
ihnen Gasean, Lorichius, Wanker (gestorben als archiepiscopus designatus in Freiburg
; seine Statue schmückt sein Grabdenkmal auf dem alten Friedhof); Lorenz
Oken, Heinrich Schreiber, Friedrich Justus Knecht (1896 1898 Bistumsverweser) und
Domdekan Thomas Aschenbrenner, der 1963 starb. Aus der Zusammenfassung dürfen
wir zitieren: „Als Griindungsdatum ist das Jahr 1496 anzusehen, als Kerer die erste
Fassung des Stiftungstestamentes schrieb . . . Als 1750 alle anderen Freiburger Studienheime
aufgelöst waren, stand die Sapienz noch als einzige zur Verfügung, den
zum Gemeinschaftsleben verpflichteten Stipendiaten Unterkunft zu bieten. Von da
an lebten Sapientisten und Empfänger anderer Stipendien unter einem Dach zusammen
." 1755 wurde das Haus an der Nußmannstraße versteigert, die Alumnen
zogen um in das Jesuitenkolleg, „bis eine RegierungsVerfügung des Jahres 1783 dieser
studentischen Lebensform ein Ende setzte. Seither lebte die Stiftung als reines Geldstipendium
fort".

Die im Anhang zusammengefaßten 18 Beilagen (S. 205 258) sollen kurz erwähnt
werden: es sind Ergänzungen zum Text, auf den jeweils verwiesen wird. Beilage 10
heißt z.B. „Statuta privata tarn morum quam studiorum in Domo Sapientiae conser-,
vanda", 12 „Ordo diurnus", 13 „Do vestitu stipendiatorum", 14 „Grundrisse der ehemaligen
Sapienz". Das „Bücherverzeichnis" der Beilage 15 nennt die Stifter, die zur
Bereicherung der Sapienzbibliothek beigetragen haben und die betreffenden Buch
titel. Ein Gatalogus von 1783 führt eine Reihe von Titeln an, gegliedert nach ihren
Benützern: in usum theologorum, jurium studiosorum, medicorum, philosophorum
und gymnasistarum. Beilage 18 führt chronologisch die Studenten auf, die von 1504
bis 1922 in den Genuß des Sapienz-Stipendiums gekommen sind. Quellen- und Literaturverzeichnisse
, Orts und Personen und ein Sachregister bilden den Abschluß.

Um zu beweisen, daß er genau gelesen hat, muß der Rezensent natürlich etwas auszusetzenfinden
. Auch das mag also angedeutet werden: den S.43 Anm.41 zitierten Reicke.
ebenso wie S c h m o 1 1 e r , „Epochen des europ. Geld- und Münzwesens 1300 19004'
sucht man im Literaturverzeichnis vergeblich. Wäre beim „Weinkauf des Pfarr
rektors in Üchtingen" (S. 47, Anm. 78) der Ort als Jechtingen erklärt worden, wäre er
vermutlich auch zur Ehre des Registers gekommen. Der Verfasser des berühmten
„Historischen Schul-Atlas" heißt P u t z g e r (ohne s).

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