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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1969/0075
Ein schönes, lesenswertes Buch; eine Geschichte der Freiburger Sapienz, gewiß,
aber viel mehr, u. a. eine Sozialgeschichte des Studenten, aber auch der Professoren,
ein vielseitiger Beitrag zur Geschichte der Freiburger Universität.

Martin Wellmer

Johannes Vincke, Hsg., Zur Geschichte der Universität Freiburg i. Br. (Beitr. z. Freib.
Wiss. und Univ. Gesch. 33. Heft). 292 S., Freiburg i. Br. 1966 (E. A. Albert).
Heft 33 der Beiträge ist gedacht als „ein festlicher Gruß an Herrn Professor

Dr. E. Th. N a u c k zu seinem 70. Geburtstag und beginnt deswegen mit einer
Bibliographie seiner Arbeiten mit 124 Titeln. Das Geleitwort und die Bibliographie
schrieb Johannes Vincke. Die rein medizinischen Arbeiten überwiegen verständlicherweise
; es darf aber auf Titel hingewiesen werden wie „Pastoralmedizin an der
Universität Freiburg i. Br." (1951) oder „Das Frauenstudium an der Universität
Freiburg i. Br." (1953). Einem weiteren Kreis ist Nauck bekannt geworden durch
zwei Arbeiten, deren erste er mit Karl Jäck zusammen verfaßte: „Zur Geschichte
des Sanitätswesens im Fürstentum Fürstenberg" (1951); die zweite heißt „Aus der
Geschichte der Freiburger Wundärzte und verwandter Berufe" (1965). — Aus dem
Nachlaß von Friedrich S c h a u b , dem früheren Leiter des Universitätsarchivs,
stammt der Beitrag „Die Freiburger Universität und der Gemeine Pfennig von 1497"
(S. 17 52). Zu den in Frankfurt verwahrten Einzugsregistern gehört auch ein
„Registrum subsidii regalis capituli Friburgensis", dessen zweiter Teil auch ein Verzeichnis
von Freiburger Studenten aus dem Jahre 1497 enthält. „Zum ersten Male
seit dem Eröffnungsjahr der Universität (1460)", bemerkt Schaub, „sind hier Professoren
und Studenten verzeichnet, die zu einer bestimmten Zeit (Februar März
1497) gleichzeitig in Freiburg waren. Es ergibt sich also eine der wenigen wertvollen
Frequenzziffern der Hochschule." Interessant ist nicht nur das Register selbst, das
zuerst die Geistlichen des Freiburger Landkapitels nennt, dann die der Stadtgeist
lichkeit und endlich die Universitas, sondern auch die Möglichkeit, Namen aus
Matrikel und Registrum zu ergänzen und damit Studenten besser zu erfassen, als
es aus einer Quelle allein möglich ist, so daß etwas aus einem Udalricus de Stut
gardia der Matrikel der magister Udalricus Cleiber de Stutgardia wird oder der im
Register erscheinende latinisierte Name eines Studenten mit Hilfe der Matrikel zu
rückübersetzt werden kann: aus Johannes Pannitonsoris wird wieder J. Tuch-
scherer. Die Liste der Geistlichen umfaßt 114, die der Universität 201. Schaub hat sie
mit einer alphabetischen Liste der im Register vorkommenden Orte und Klöster und
in einem gemeinsamen Namenverzeichnis von Geistlichkeit und Universtät zusammengefaßt
.

Es folgt ein Beitrag von Hubert Knaupp, „Jodocus Lorichius (1540 1612) und
die Reformversuche der Universität Freiburg" (S. 52 111). Nachdem der Lebenslauf
(Herkunft aus Trarbach, und zwar als Angehöriger einer begüterten Familie Käs
oder Lurkäs, latinisiert Casean oder Lorichius), die in Freiburg lebenden Verwandten,
die des Jodocus Vetters Christoph Casean Stiftung, das Collegium Pacis, wohl hierhergeführt
hatte, im Laufe der Zeit etwa 20 an der Zahl, der Studiengang des Lorichius
in Freiburg und seine Wirksamkeit als Professor und endlich über sein Ende
im Kartäuserkloster berichtet worden ist (S. 52—63), wendet sich der Verfasser der
Universität zu. In einem ersten Kapitel, „Die Universität in der zweiten Hälfte des
16. Jahrhunderts", schildert er zunächst den Kampf um die Unabhängigkeit der
Hochschule gegen die Eingriffe der Landesregierung, wobei es schließlich um die
freie Professorenwahl durch die Universität ging. 1562 handelte es sich um den Professor
Olzignanus aus Padua, den die Regierung für Freiburg gewinnen wollte, 1577
um den Plan der Regierung, die Jesuiten an die Universität Freiburg zu bringen.
Es war Lorichius, dessen Gegenargumente dazu führten, daß der Plan wenigstens
bis zu seinem Tode nicht weiter verfolgt wurde. Vielleicht, meint der Verfasser,
war die latente Bedrohung der Universität ein Grund dafür, sich um eine innere

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