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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1969/0081
diesen erscheint ein rundes Dutzend von Namen, die Vincke mehr oder weniger „zufällig
" bekannt wurden. Aber wenn sie auch nur „zufällig" in der Geschichte der
Beziehungen der Universität zur spanischen Welt erscheinen, „so bilden sie doch"
mit den vielen Unbekannten „einen Aktivposten, dessen Bedeutung unschätzbar ist".
Dem hier von Vincke ausgebreiteten Stoff (mit weit über 500 weiterführenden An
merkungen) hier auch nur andeutungsweise gerecht zu werden, ist unmöglich.

Martin Wellmer

Leo Alexander Ricker, Freiburg Aus der Geschichte einer Stadt. Unter Mitwirkung
von Franz Laubenberger. 2. Aufl., 202 Seiten. 76 Abb., Verlag G. Braun, Karlsruhe
1966.

Schon der Klappentext am vorderen Einbanddeckel verrät das bemerkenswerteste
Charakteristikum der Rickerschen Geschichte der Stadt Freiburg/Breisgau: „Einen
besonderen Reiz verleiht dem Buch der Überblick über die historischen Bauten, der
durch zahlreiche Abbildungen aus der Vorkriegszeit ergänzt wird, die dem Historiker
wertvolle Anschauung vermitteln, den Einheimischen jedoch an Altvertrautes und
teilweise unwiederbringlich Verlorenes erinnern." Der Leser wird tatsächlich mit
einer Fülle detaillierter Angaben zur Freiburger Topographie überrascht. Der in
zwischen leider verstorbene Verfasser bringt eine erstaunliche Vielfalt von Daten
über Straßen, Befestigungsanlagen, Gebäude, Brücken, Brunnen und Denkmäler.
Darüber hinaus finden sich auch in anderen Abschnitten immer wieder interessante
bau- und besitzgeschichtliche Hinweise, die durch zahlreiche Abbildungen mit dokumentarischer
Aussagekraft ergänzt werden. Diesem minuziösen Ausmalen topographischer
Einzelheiten, die wir durchaus als Bereicherung des Buches werten möchten,
steht jedoch eine ziemlich summarische Behandlung anderer stadtgeschichtlicher
Themen gegenüber. Der Eindruck des Summarischen wird noch dadurch verstärkt,
daß der Verfasser nicht selten erheblich von seinem Thema abschweift und sich in
Exkursen verliert, die für die Geschichte Freiburgs unerheblich sind. Der Leser wird
z. ß. ausführlich mit dem Aufstieg und dem politischen Wirken der Habsburger und
der Markgrafen von Baden bekanntgemacht. Daß bei diesen reichs-, landes- und
familiengeschichtlichen Betrachtungen nicht immer jede Einzelheit stimmt, sei nur
am Rande vermerkt. Großherzog Ludwig von Baden z. B. war nicht morganatisch,
sondern überhaupt nicht verheiratet, und „die Mutter seiner Kinder" (so die offizielle
Formulierung in den einschlägigen Urkunden!) hat er nicht zur Freifrau, sondern zur
Gräfin von Langenstein ernannt. Überhaupt erscheint uns die im Rickerschen Buch
vorherrschende Gliederung nach Stadtherren problematisch. Die zu sehr von der
Chronologie her bestimmte Themenbehandlung trennt in störender Weise Sachzusammenhänge
. So sind die ohnehin sehr knappen Ausführungen zu den Problem
kreisen Verfassung, Verwaltung, Wirtschaft, Verkehr über viele Kapitel verstreut.
Eingehender ist von der Universität Freiburg die Rede, allerdings ebenfalls nicht in
einem zentralen zusammenfassenden Kapitel. Man muß vielmehr lange suchen, bis
man entdeckt, daß über die „Alma mater Alberto-Ludoviciana" auf den Seiten 53 ff.,
71, 81, 110, 116, 120, 142, 145 f., 158 f., 166 f. und 185 f. etwas geschrieben steht. Da keine
Register den Weg weisen, sind derartige Suchaktionen recht mühevoll. Von wenigen
Ausnahmen abgesehen, fehlen exakte Quellenangaben, die das Buch auch für wissenschaftliche
Zwecke benützbar gemacht hätten. Ziemlich mager ist der nur zehn Zeilen
umfassende Abschnitt über Freiburger Künstler und Dichter ausgefallen (S. 147).
Über Oberbürgermeister Dr. Winterer erfährt man beiläufig, daß er sich für die
Erhöhung des Schwaben- und des Martinstores eingesetzt hat (S. 142), und daß er
als Ehrenbürger der Stadt seit 1913 in Freiburg seinen wohlverdienten Ruhestand
verbrachte (S. 148), mehr nicht! Vergeblich sucht man eine Liste der Freiburger Bür
germeister oder eine hinreichende Würdigung des Freiburger Vereinslebens. Mehr
Raum nimmt hingegen die Schilderung der mannigfachen Kriegsereignisse ein, ins-

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