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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0061
großen Teils der Vorstädte, die Anlegung von Bastionen, die Freimachung des
Schußfeldes. Die Zusammenfassung der Werke auf dem Schloßberg zu einem
Verteidigungssystem und die Schaffung eines geschlossenen Kranzes von acht
Bastionen dürften als der Beitrag Vaubans anzusehen sein. Aber Choisy hat
den Rang eines der besten Ingenieure, die dem König dienen.

Nicht allzuviel ist über seine frühere Tätigkeit bekannt. 1676 nimmt er
als Ingenieur an der Verteidigung von Maestricht teil, wird Brigadier der
Armee und erhält eine Pension von 3000 Tivres zugesprochen. 1677 leitet er
zusammen mit dem Ingenieur Chaserat erfolgreich die Belagerung von
St. Omer1. Der König und Louvois erteilen ihm zahlreiche Aufträge, vor seinem
Eintreffen in Freiburg berichtet er über Dole, Besangon und Beifort,
1679 wird er nach Saarbrücken, Saarburg, Pfalzburg, Hochfeld und Freiburg
entsandt, er besucht im gleichen Jahr die Saar bis zu ihrer Quelle, um einen
für eine Befestigung geeigneten Platz ausfindig zu machen. Choisy schlägt als
neuen Platz „Saarlouis" vor, Vauban erklärt sich damit einverstanden, und
Choisy wird Gouverneur dieses Platzes2. Er unterbreitet Louvois Projekte
für die Vollendung der Zitadellen von Verdun und Metz und die Wiederherstellung
des Schlosses Bitsch und nimmt 1684 unter der Leitung Vaubans im
Auftrag des Marschalls Crequi als Chef einer „Ingenieurbrigade" an der Belagerung
von Luxemburg teil. Als Gouverneur von Saarlouis erhält er den
Auftrag, einen für die Sperrung des Moseltals geeigneten Platz ausfindig zu
machen. Er schlägt hierfür die durch die Mosel bei Traben gebildete Halbinsel
vor, hier wird trotz Vaubans Bedenken, der eine zu große Zahl von Festungen
als nachteilig ansieht, im Jahre 1692 die Feste Montroyal für 4000 Mann errichtet3
, der Friede von Ryswijk wird ihre Schleifung vorsehen.

Choisy ist Vauban als dem Kommissar der Befestigungen unterstellt. Louvois
übersendet Choisys Entwurf für die Befestigung Freiburgs Vauban vor
dem gemeinsamen Besuch zur Prüfung, später wird Vauban gebeten werden,
Choisys Entwurf über die Saar aufmerksam zu lesen und seine Auffassung
darüber Louvois mitzuteilen. Aber Choisy genießt als einer der am meisten
geschätzten Mitarbeiter Vaubans volles Vertrauen. Vauban hat die hohen
Anforderungen, die er an seine Mitarbeiter stellte, in seinem Schreiben vom
17. Februar 1693 an den Generalkontrolleur der Befestigungen, le Peletier,
dargelegt. Es bestehe ein großer Unterschied zwischen denen, die Befestigungen
zu bauen verständen, und denjenigen, die befestigte Plätze angriffen.
Jeder befähigte Offizier lerne nach drei Belagerungen, wie man befestigte
Plätze angreift, aber eine 15 bis 20jährige Erfahrung sei notwendig, um Befestigungswerke
bauen zu können, nur ein Mann mit großem Fleiß lerne dies.
Wenn es jemand gelingt, sowohl bei der Befestigungsarbeit wie auch bei der
Belagerung sich als intelligent zu erweisen und dann noch ein guter Offizier
der Infanterie zu sein, bedeute dies die Vollendung des Berufs4.

Von seinen zahlreichen Mitarbeitern erfüllten Mesgrigny, sein Schwiegersohn
, und Choisy diese drei Erfordernisse, aber Herr von Choisy sei nicht
mehr tragbar (portatif).

1 Angoyat, S. 94, Allent, S. 142.
-AI 625 S. 523, Angoyat, S. 109.

3 Angoyat, S. 137.

4 Lazard, S. 613.

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