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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0159
bener Seite des Schauinslands, ein Name, der allerdings erst 1609 bezeugt ist34.
„Rotenlachen" selbst kann bergwerksbezogen sein, da die Grubenreviere
durch Lachen (Markierungszeichen) gekennzeichnet waren. Um 1600 war
Rotenlachen bereits reiner Flurname, was auf das Alter der Bezeichnung bzw.
des mit ihr verbundenen Bergwerks verweist35.

Der Konjunkturverlauf des Schauinslandbergbaus in der zweiten Hälfte
des 14. Jahrhunderts läßt sich nur ungenau ermitteln. Doch helfen die im Nachbarrevier
Todtnau in den Urbaren von 1352 und 1374 erhaltenen Angaben.
Im knappen Zeitraum von 22 Jahren ging dort die Zahl der Pochen (erzmüli)
und Schmelzen (Würkhof) von 23/24 auf 8/7 zurück! Ein glücklicherweise
bewahrtes Einkunftsverzeichnis von 1366 weist als Gesamtertrag des Amtes
Schönau 84 Pfund und fünf Schillinge aus, was nur eine geringe Minderung
gegenüber 1352, nämlich 28 Schillinge bedeutet. Der variable Posten, die
Abgaben von Pochen und Schmelzen, die ja nur erhoben wurden, falls die
Werke wenigstens einmal im betreffenden Jahr arbeiteten, zeigte also noch
einige Festigkeit. Daher hat sich die große Rezession im Todtnauer Revier
zwischen 1366 und 1374 durchgesetzt36. Hierfür waren nicht nur örtliche Umstände
maßgebend, sondern ein Hauptgrund lag in der Entzweiung des Bergherrn
Graf Egen von Freiburg mit der Stadt, die den Hauptteil der Gewerken
gestellt hatte: Freiburg. Und die politische Folge des Streits, nämlich die
Selbstübergabe Freiburgs an das Haus Österreich 1368 dürfte auf das Revier
Schauinsland ganz parallele Wirkungen ausgelöst haben, da der Anteil der
Freiburger Gewerken in diesem Revier eher noch bedeutender als in Todtnau
gewesen zu sein scheint. Allerdings schliefen die Arbeiten nicht ganz ein.
Gestützt auf das Landgrafenamt, am Britzenberg-Stohren auch auf das
Bischöflich-Basler Lehen, wurde gerade um 1370 die bereits erwähnte Bergordnung
durch des Grafen Vertreter Johann von Üsenberg gegeben, und 1372
wurde der Diesselmuot zu dem großen Treffen der Bergleute von Todtnau,
Münster, Oberried, Kirchzarten und dem Glottertal ausersehen, bei dem der
Graf als Regalherr das berühmte Bergweistum erteilte37.

Für unsere Betrachtung ist der Inhalt des Weistums unerheblich, dagegen
bestätigten die darin aufgeführten acht Gewerken bzw. Bergleute „ab dem
Diesselmuot" den noch beachtlichen Umfang des Bergbaus am Schauinsland.
Weiteres über die Namen später. In der Folgezeit ging die Arbeit an den
Gruben im Hofsgrunder Tal anscheinend stärker zurück. Mit dem Freiburger
Bürger Heinczman Götterschin hören wir 1381 letztmals von einem Gewerken
„ab dem Diesselmut38", als er Zeuge für Beiina Göterschi, die Witwe eines
Hartman Snewelin, ist.

Der Oberrieder Dingrodel zog 1395 das Ende der Bergmannssiedlung auf
dem Diesselmut, wie bereits an anderer Stelle erwähnt, ernstlich in Betracht.
Alle Güter auf dem Berg sollten dann alsbald aufgehoben sein und an die
Gemeinde Oberried, wohl als Allmende, zurückfallen39. Um 1400 dürfte das

34 Vgl. Anmerkung 5 (Wirth) unter Stichwort.

35 R. Metz in „Der Schauinsland", S. 87/88 betr. 1602.

36 GLA Karlsruhe, 66/7213, 7214, Abschnitte über Todtnau und Berain 11. 185.

37 ZGO, NF. 2, S. 446 ff. und Schau ins Land, Bd. 13, S. 75 f.

38 Kindler v. Knobloch, Oberbad. Geschl. B., I, S. 453.

39 Stadtarchiv Freiburg, Oberrieder Urkunden, 1296 (betr. 1395).

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