Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0202
baurat Joseph Schlippe und Bauoberinspektor A. Mayer. Restaurator Paul
H. Hübner befreite die Altargemälde von mehrfachen Übermalungen und
schenkte auch den Statuen ihr ursprüngliches Aussehen zurück. Nach den
Befunden Hübners führte der Freiburger Dekorationsmaler Theodor Schlüter
Marmorierung und Vergoldung der Altaraufbauten aus83.

Der Hochaltar wurde durch die Wiederanbringung der alten, im Augustinermuseum
aufbewahrten Konsolen für die Statuen ergänzt. In den Katharinenaltar
fügte man die hervorragende kleine Holzbüste einer weiblichen
Heiligen (Reliquiar aus der Zeit um 1300) ein, die früher dem Kloster gehört
hatte, aber in Privatbesitz geraten war. Dankenswerterweise schenkten die
Erben das kostbare Kunstwerk an die Adelhauser Kirche zurück. Ebenfalls
nicht zum ursprünglichen Bestand des Katharinenaltars zählen die beiden
barocken Statuetten des heiligen Aloysius und des Johannes Nepomuk, die
heute an der Innenseite der Säulenbasen stehen. Vor allem das Aloysiusfigür-
chen (aus der Hinterlassenschaft der Freiburger Jesuiten?) ist von einer ausgezeichneten
Qualität. Den Nebenaltar der Epistelseite schmückt eine wesentlich
ältere Pietä, von der Felizian Engler 1859 berichtete, daß sie während der
Reformationszeit aus dem „Kloster an den Steinen zu Basel" nach Freiburg in
das Kloster St. Agnes getragen worden sei. Die Klosterfrauen hätten das Bild
mit großer Freude und Ehrerbietigkeit aufgenommen und bewahrt, „bis sie
im schwedischen Kriege 1647 auf Adelhausen kommen, es in die Kirche brachten
, und geschehen fast täglich große Mirakel und Gnaden bis auf den heutigen
Tag". Sicherlich enthält der fromme Bericht einen wahren Kern. Wer
bedenkt, daß das Basler Domkapitel wegen der Reformation nach Freiburg
auswich und manches Kunstwerk in den Breisgau mitbrachte, dem erscheint
der Vermerk über die Herkunft des Vesperbildes nicht unglaubwürdig zu
sein. Ob jedoch die auf dem Seitenaltar thronende oder die zweite an der linken
Seitenwand des Kirchenschiffs aufgestellte Marienklage das aus Basel
überbrachte Gnadenbild ist, möchte ich nicht entscheiden.

Dafür ist noch zu erwähnen, daß der Kreuzaltar (aus der zweiten Hälfte
des 18. Jahrhunderts), der bis 1930 unter dem Chorbogen stand84, bei der
Restaurierung der Kirche entfernt wurde, weil er „den Blick auf den Hauptaltar
beeinträchtigte". Der aus dem 14. Jahrhundert stammende, hochverehrte
Kruzifixus des kleinen Zelebrationsaltars wanderte an die Seitenwand und
blieb dort der Kirche erhalten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg beschränkten sich die Restauratoren des
Augustinermuseums im wesentlichen darauf, Auslagerungsschäden zu beseitigen
und den 1930 wiedergewonnenen Originalzustand der Altäre zu konservieren85
. Allen, die sich je an verantwortlicher Stelle um die Adelhauser Klosterkirche
bemüht haben, ist zu danken, daß sie der Stadt Freiburg ein
„Kleinod, zu dem sowohl die Einheimischen als auch die Fremden immer mit
Vorliebe pilgern werden", erhalten haben. Das gilt im besonderen auch für

83 Uber alle an der Wiederherstellung der Adelhauser Kirche beteiligten Künstler und Handwerker
vergleiche Freiburger Tagespost, wie Anm. 3.

84 Abb. bei L. Korth, wie Anm. 3.

85 Mitteilung von Herrn Restaurator Paul Hübner jr.r Freiburg.

200


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0202