Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0209
St. Wilhelmer Meierhöfe und Feldbergweide

im 17. Jahrhundert

Geschichtlicher Abriß

Im Jahre 1252 schenkten Konrad Snewlin und Ludwig von Munzingen Kon-
ventualen des Wilhelmitenklosters1 in Marienpforte bei Waldböckelheim2
umfangreiche Güter in Oberried, Vörlinsbach und am Huselbach3. Der Grund
und Boden, den sie betraten, war ehemals ein Besitztum des Klosters St. Gallen
, wurde dann ein Lehen der Herren von Tengen und gelangte später durch
Schenkung des Straßburger Dompropstes Rudolf von Tengen an das Frauenkloster
Günterstal4. Aber Versuche einiger Nonnen dieses Zisterzienserinnenklosters
, sich im oberen Tal der Brugga dauernd niederzulassen, mißglückten.
Sie weilten nur sechs Jahre dort und kehrten, offenbar abgeschreckt von der
rauhen Einöde, im Jahre 1244 in ihr Mutterkloster zurück. Nun wagten die
Wilhelmiten das Abenteuer. Sie scheiterten aber ebenso und vielleicht aus
den gleichen Gründen: nach zehnjährigem Ausharren verlegten sie ihr Kloster
in die Schneckenvorstadt von Freiburg.

Noch aber war die Siedlung im Wald nicht für immer verwaist. Sie stand
nur vier Jahre lang leer. Erneut belebt wurde sie im Jahre 1268 durch die
Rückkehr einiger Konventualen von Freiburg in ihr „St. Wilhelmer Tal". An
ihrer Spitze stand Johann von Urberg, ein Vertrauter der Ritter Snewlin und
von Munzingen. Ihrem gemeinsamen Bemühen gelang das Werk, die verlassene
Stätte vor dem Untergang zu bewahren.

Die Wilhelmiten besaßen nun im Raum von Freiburg zwei Niederlassungen
: eine in der Stadt und eine im Wald. Beide waren Priorate.

Im Jahre 1507 tagte in Straßburg das Generalkapitel der Wilhelmiten-
klöster des Abendlandes. Bei der Erstattung der Rechenschaftsberichte bemängelte
der Prior des Freiburger Klosters die lockere Disziplin, die bei den
Brüdern im Wald eingerissen sei, und stellte damit ihr Weiterbestehen in
Frage. In diesem Sinne entschied der Provinzial: er ordnete an, daß die Brüder
im Wald in die Stadt zurückkehren sollen.

1 Patron des Wilhelmitenordens war Wilhelm von Malavalle. Er lebte als Asket in einer unwirt
liehen Gegend in der Toskana und starb 1157. Erst nach seinem Tode entstand das Mutter
kloster des nach ihm benannten Ordens (Kaspar Elm, Beiträge zur Geschichte des Wilhelmiten
ordens 1962 — Münstersche Forschungen, Heft 14 Böhlau Verlag, Köln-Graz, S. 11, 20, 21).

2 etwa 15 km westlich von Bad Kreuznach gelegen.

3 heute „Buselbach".

4 Diese und die folgenden Angaben im „geschichtlichen Abriß" werden gemacht in enger An
lehnung an: Ferdinand Gießler, Die Geschichte des Wilhelmitenklosters in Oberried.bei Freiburg
im Breisgau. Selbstverlag des Verfassers. Druck der J. Dilger'schen Buchdruckerei 1911, S. 14, 15.

207


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1970/0209