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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0008
vorwiegend auf das Tennenbacher Güterbuch stützen. Zwei kleine Arbeiten,
die ebenfalls aus dieser überaus vielseitigen Quelle geschöpft haben, folgten
neuerdings7.

Das Tennenbacher Güterbuch ist für die Jahre, in denen der Grundtext
geschrieben wurde (1317—1341) nicht nur eine wichtige Grundlage für die
Geschichte des Klosters selbst, sondern nicht weniger für eine noch weiter
zurückreichende Zeit breisgauischer Geschichte, zum Teil auch für die Ortenau
und für die Baar. Die Herausgeber haben (mit den Rodungssiedlungen in den
Emmendinger Vorbergen) in der Rheinebene, im Dreisam-, Elz- und Kinzigtal
und auf der Baar 233 Orte gezählt, in denen Tennenbach Besitz hatte. Das
ist — rein geographisch betrachtet — der Rahmen, für den das Güterbuch mit
allen seinen Angaben über örtliche Einzelheiten eine Hauptquelle der Geschichte
dieser Landschaft darstellt. Als noch ergiebiger wird sich das Güterbuch
aber erweisen, wenn es mit anderen zeitgenössischen Quellen verglichen
werden wird. Es stellt wahrhaftig Fragen genug.

Ich durfte in den dreißiger Jahren das Original des Tennenbacher Güter-
buches und zum Teil Max Webers Abschrift benutzen und habe ausgiebig
davon Gebrauch gemacht. Die damals vom Original hergestellten Photokopien
wurden in Freiburg in Übungen mit Studenten und bei Fragen nach
ortsgeschichtlichen Einzelheiten, die amtlich oder privat zu bearbeiten waren,
immer wieder benutzt. Aber das Ganze lag leider nicht auf dem Tisch, der
gesamte Text des Tennenbacher Güterbuches, der jetzt mit Hilfe von Ortsund
Personennamenregistern und einem Sach- und Wortregister so zugänglich
gemacht worden ist, daß man Einzelheiten, die bisher kaum oder nur mit
großer Mühe zu finden waren, jetzt leicht ermitteln kann. Das Vorkommen
derselben Namen an verschiedenen Orten läßt überraschende Verbindungen
vermuten. Namen von Adeligen, Bauern und Bürgern geben Aufschluß über
die Geschichte der Besiedelung der Emmendinger Vorbergzone, wo besonders
die Namen von Ministerialen zusammen mit denen ihrer Herren neue
Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen den großen Familien des
Breisgaus verheißen.

Unsere Vereinsmitglieder in Emmendingen und im Breisgau haben sofort
nach dem Erscheinen der Publikation mehrere Exemplare erworben und diskutieren
nun noch lebhafter als zuvor ihre heimatgeschichtlichen Probleme, vorwiegend
siedlungsgeschichtliche. Nach ersten Einzelaussprachen fand sich ein
größerer Kreis im „Engel" in Tennenbach, dem (außer der Spitalkapelle) einzigen
erhaltenen Bau aus der Klosterzeit, zusammen. Daran nahmen auch
Bauern aus dem Freiamt teil. Nach diesem Echo in Emmendingen und im
Freiamt zweifle ich nicht daran, daß der im Vorwort von Max Miller
geäußerte Wunsch in Erfüllung gehen wird: „Möge der große geistige und
finanzielle Aufwand, der für diese Edition zu erbringen war, durch ihm angemessene
Würdigung und Benützung in der fachwissenschaftlichen, im besonderen
in den landesgeschichtlichen wie in den heimatgeschichtlichen Bereichen
belohnt werden." — Diesem Wunsche wird es nicht widersprechen, wenn in

7 Martin Wellmer, Zur Entstehungsgeschichte der Markgenossenschaften. Der Vierdörferwald bei
Emmendingen. Freiburg 1938. Oppidula sive casalia, In: Neue Beiträge zur südwestdt. Landesgeschichte
, Festschrift für Max Miller, (1962), S. 55 ff. Altes und Neues von der Burg
Landeck. In: Alemann. Jb. 1970, S. 38 ff.

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