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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0021
wird man nicht mehr ermitteln können, aber eine bestimmte Gruppe der Brenner
deutet auf Zusammenhänge, die aufzugreifen sich vielleicht lohnt. Ein kleiner
Umweg führt überraschend hierher zurück.

Im Gemeindearchiv von Kirchhofen, Kr. Freiburg, befindet sich ein Urbar
von 1546, dessen zweite Hälfte ein „Inventarium aller derjenigen documenten
und schrifften" ist, „welche sich bev dem ambte Kirchhoffen befinden". Das
,.Inventarium" stammt aus der Zeit kurz vor der bekannten Kirchhofer Katastrophe
von 1633. Es wird darin genannt ein „pergamentin original khauff
brieff Ludwigen gegen Heinrichen von Bluemneckh um dessen antheil am
wasser rünß und frohnhoff zu Kilchhoffen, anfahend: Wir Ludwig von Bluemneckh
und Agnes Brennerin, sein eheliches gemahl etc.; am dato: der geben
ist am freytag vor dem sonntag, den man nempt der pfaffen faßnacht, anno
1451". Eine Handschrift im Stadtarchiv Freiburg aus dem 18. Jahrhundert enthält
ein Regest derselben Urkunde, das sich vom Kirchhofer Regest dadurch
unterscheidet, daß Ludwig von Blumenecks Gemahlin hier Agnes Brennerin
von Gutenroth genannt wird. Wie kommt sie zu diesem Namen?

Kindler v. Knobloch kennt keine Familie „von Gutenrod", aber Agnes Brennerin
ist ihm bekannt. Sie gehört zur Familie der Brenner in Neuenburg am
Rhein. Brenner-Familien sind ihm auch an anderen Orten bekannt, eine in
Kenzingen, die mit „Bertholdus, de sua progenie dictorum Brenner armigerum
in hac mundi vita et ultimus" seit 1406 als ausgestorben gelten muß10. Als
ältesten Brenner in Kenzingen nennt Krieger zum Jahre 1326 Heinrich Brenner
als Schultheißen von Kenzingen. Er nennt ferner zum Tahre 1357 „Bertold
Brenner, Geory, kilchherre von Bleicha, Cünrat. Henni, Walther, Demut und
Cläre geswisterige, Heinrich Brenners seligen kint von Kenzingen". Das
Tennenbacher Güterbuch führt weiter zurück: Zu Bramshart gibt es ein
„Notandum" des Inhalts, daß das Kloster (antecessores nostri) drei predia
Bramshart und den benachbarten Eichwald von drei Brüdern gekauft hat: von
Walther, Cüno und Heinrich „dictis Brenner". Dabei versprach ihr „awuncu-
lus". Schultheiß in Kenzingen, das Kloster schadlos zu halten (warencire. Sp.
147). Im Tennenbacher Güterbuch finden wir auch eine Übereinkunft zwischen
Abt Heinrich (von 1266—1279 genannt) und den Vierdörferwaldgemeinden wegen
der Waldnutzung: der Abt überläßt den vier Dörfern „das holz, das da
heizet des Brenners holz", für das sie bisher jährlich 5 sol. bezahlt haben, gegen
Weiterzahlung des Betrages, „zu ir almeinde". Mutterstegen und der Lehenhof
(das klein lehenli) „stozent an des Brenners holz". Also ist des Brenners Holz
zwischen Huttenhof und Lehenhof einerseits und Gutenrod andererseits zu
suchen. Es kann vor dem Verkauf durch die drei Brüder Brenner an Tennenbach
Bestandteil von Gutenrod gewesen sein. Man kann bei einer so engen
Nachbarschaft des Namens Brenner mit Gutenrod wohl schließen, daß die
Brenner, vierzig Jahre vor der Stadtgründung „Bürger von Kenzingen" genannt
, Gutenrod einmal besessen haben oder daß die Rodung sogar auf ihre
Initiative zurückgeht. 1219 wird „Waltherus Brennaere oder Waltherus Incen-
üiarius, civis in Ken zingen genannt.

Der Zusatz zu Agnes Brenners Name „von Gutenroth" (die Schreibung
wechselt dauernd) taucht in dem Augenblick auf, als eine Tochter der Neuen-
burger (nicht der Kenzinger) Brenner sich mit einem Sproß der Herren v. Blu-

10 A. Krieger, Top. Wörterb. d. Großhzt. Baden, 2, 1904—1905, I, Sp. 1145.

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