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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0056
barrkeit anweiflen, Und auferziehen, auch derselbe wan Sie sich erheürathen
neben oben angezogenen Voran ß mit gebührender hochzeit Kleidung, Und
Morgen Suppen Versehen laßen: Es ist weiter Verabschidet, daß weilen von
Hans Georg Haufieren Und der Hoch^citerni d rey Söhne vorhanden. Er
ITochzeiter dieselben entweder die Bildhawer-Kunst Und Schreiner
Handtwerckh Selbsten lehren, oder im fahl Sie zue Anderen
Künsten Und handthierungen beßere lust hetten. Er Einen Jedem der gleichen
Handt werckh Zue lehren 16 fl erlegen, Und wall noch weiter ermanglen
möchte, die Pflegvögt dafielbige auß erst ermelt deren Knaben Vorauß erstatten
sollen. Die Besitzgerechtigkheit betr. feldt dieselbe nach defi Hochzeiters
absterben widerumben Uf die Hau Renschen Kinder Und all wegen Uff den
Jüngsten31".

Auf des Hochzeiters Se4e fungierten Bartholome Winterhaider der Vatter,
Mathäus Beha32 und Bernhardt Furtwengler, der Vogt aus der New Kirch33,
als Zeugen. Der Magdalena Hoffmännin standen Michel Besenson und
Hanß Denkler bei. Zu Pflegvögten der nnmiind'gen Hauser Kinder wurden
Bernhardt Haußer und Andreas Schlegel bestellt.

Nach dem Willen Magdalena H^ffniännins sollten die Häuser- und die
kiinft'gen Winterhaider-Kinder völlig gleichgestellt werden, „Ein Kindtschafft
sein Und bleiben". Dieser zentrale Punkt der Abmachung will nicht
übersehen werden, wenn man die Verbindungen zwischen der Hauserwerkstatt
in Kirchzarten und den aus dem OberfalIengrundhof der Gemeinde
Neukirch hervorgegangenen Bildhauern untersucht. Beide Familien halfen
sich gegenseitig über schwierige Situationen hinweg. Daß sich Johann Conrad
Winterhaider verpflichtete, die Hauser-Söhne wenn gewünscht in der
Bildhauerkunst auszubilden, sicherte den Fortbestand der Werkstatt und
ließ ihn zum Bindeglied zwischen Johann Georg Hauser (IT) und dessen ältestem
Sohn werden.

Am 15. November 1640 als erster Sohn des Bildhauers und Hofbesitzers
Bartholomaeus Winterhaider34 im Oberfallengrundhof zu Neukirch geboren35
, dürfte Johann Conrad wohl nur beim Vater gelernt haben. Denn
Bartholomaeus (Bartie, Bartlin) Winterhaider, von 1638 an Bauer auf dem
Oberfallengrund, übergab um 1654 seinem Stiefsohn Georg Faller den Hof,
zog sich ins Leibgeding zurück und begann gleichzeitig damit, die Bildhauerei
in größerem Umfang zu betreiben36. Johann Conrad hatte gerade ein
Alter von 14 Jahren erreicht, war also alt genug, um als Lehrjunge in die
Werkstatt des Vaters einzutreten. Über die Wanderschaft des jungen Gesel
len ist nichts bekannt. Ich könnte mir aber denken, daß Johann Conrad Win-

31 Stadtarchiv Freiburg, C 10, Talvogtei, Generalia V Diener & Dienste, Talvogtei-Protokolle,
1587 1670, Heft 1660 1662, Blatt 10. Herrn Paul Priesner, Freiburg, verdanke ich den Hinweis
auf diese Eheabrede.

32 Klaus Weber, Aus der Geschichte von Neukirch Höfechronik einer Schwarzwaldgemeinde
Band 29 der Schriftenreihe des Landkreises Donaueschingen Herausgegeben von der Gemeinde
Neukirch, 1968, S. 42, Nr. 9 (Zeitweiliger Verwalter des Oberfallengrundhofes).

33 Klaus Weber, wie Anm. 32, S. 215, Nr. 7, und S. 220: Besitzer des Oberheubachhofes und direkter
Vorfahre des berühmten Dirigenten Wilhelm Furtwängler (1886 1954).

34 Klaus Weber, wie Anm. 32, S. 42, Nr. 7.

35 Herrn Pfarrer Manfred Hermann in Neufra danke ich für die Uberprüfung der Neukircher Tauf
bücher.

36 Klaus Weber, wie Anm. 32, S. 52, Kap. Die Bildhauer vom Oberfallengrund.

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