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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0063
1. t. Jannuarij 1672 2 b 2 d Huetgelt geben70." Der Einzünftung und Eröffnung
einer eigenen Werkstatt stand nichts mehr im Wege: „1671 den 29 ogtober
Kauft Frantz Haufier die Zunft ist ein biltschnitzler gebirtig Von Kirch Zarten
Freiburger Herschaft gibt der Zunfft 2 pf 9 fi71." Daß er als Bildhauer bei
den Schmieden zünftig wurde, gehörte in Schlettstadt zum Herkommen.
Obwohl er 1671 für die Kirche in Kintzheim „ein Rauch vafi aufi zuo bösse-
ren" hatte72, arbeitete er nicht in Metall. Ein Eintrag des Ehebuches erklärt
uns, warum sich Franz Hauser so jung im Unterelsaß festsetzte: „Anno 1672
den 8 Hornung ist zur Kirchen gangen Frantz Haufier defi Weiland hanfi Jörg
haufiers Von Kirchzartten Ehelicher Sohn aufi dem breifigauw mit barbara
defi Moritz schweybers Eheliche Dochter. bezeigt M Jacob Estringer und
Hanfi Caspar hummell73." Drei Tage später ließen sich die Neuvermählten
in die Bruderschaft vom guten Tod aufnehmen74. Noch im selben Jahr, am
25. November 1672, trugen sie ihr erstes Kind Johann Ignati zur Taufe in
die Kirche. Am 21. Oktober 1673 folgte das zweite Kind Maria Ursula nach75.
Als Taufpaten wurden verzeichnet „Hr: Hanfi Caspar bittel ein Maller d
Junge" sowie Tochter und Ehefrau „defi woll weissen Herrn Johann Jörgen
schöpfen", des Schlettstadter Bürgermeisters.

Über die Familie, in die Franz Hauser einheiratete, und die Personen,
mit denen er in enge Beziehungen geriet, möchte ich einige Bemerkungen
einfügen. Seine Frau Barbara, am 14. März 1649 geboren76, war das 5. Kind
des Schlettstadter Büchsenschmiedes Moritz Schweiber gewesen. Der Schwiegervater
gehörte seit 1625 der dortigen Schmiedezunft an77; am 2. September
1630 hatte er Barbara bauwmennin, die Mutter der Hauser-Frau, geheiratet78
. Moritz Schweiber starb 1678 und wurde am 20. Mai in Schlettstadt begraben79
. Der erste der Trauzeugen findet sich am 22. September 1674 in
einer Klagsache als „Jacob Oestringer Bürger und Hofienstrickher alhier"
erwähnt. Hanfi Caspar Hummell dagegen ist mehrfach als „Kirchwardt"
nachweisbar80. Nach seinem Eheeintrag aus dem Jahre 1644 stammte er „von
Rappolfiweyler". Wir erinnern uns an dieser Stelle der Schulden, die der
„H Pfarrer von Rappersweyhr" 1674 noch bei der Kirchzartener Winter-
halder-Werkstatt hatte. Ob über den Kirchwart Hans Kaspar Hummel auch
eine Beziehung Franz Hausers nach Rappoltsweiler bestand, ließ sich nicht
mehr ermitteln. Der Taufpate lenkt unsere Aufmerksamkeit auf eine ein-

70 Archives de la Ville de Selestat (Stadtarchiv Schlettstadt), Registre des audiences du Magistrat
et du Conseil, 1666—1674, Blatt 320.

71 Stadtarchiv Schlettstadt, HH Forgerons, Zunftbuch der Schmiede, 1528—1789, S. 255.

72 Stadtarchiv Schlettstadt, GG — Fabrique 69, Comptes, 1668—1694 (St.-Martins-Pfründe Kintzheim
), Heft 1671, Aus gaab gelt.

73 Stadtarchiv Schlettstadt, Mariages, 1608—1685, S. 415.

74 Stadtarchiv Schlettstadt, GG — Confreries, Nr. 88 — Confrerie de l'Agonie, 1669—1760, Register
„F" und Frauen „B".

75 Stadtarchiv Schlettstadt, Baptemes, 1629—1685, S. 634 (Nr. 148) und 646 (Nr. 102). Ich danke
Herrn Pfarrer Manfred Hermann, Neufra, für seine Mitarbeit und die-Feststellung dieser Taufeinträge
.

76 Wie Anm. 75, S. 230 (Nr. 41).

77 Wie Anm. 71, S. 240.

78 Wie Anm. 73, S. 156.

79 Stadtarchiv Schlettstadt, Deces, 1675—1702, Blatt 26 b.

80 Stadtarchiv Schlettstadt, GG Confreries, Nr. 85 — N. D. Reidt, Comptes, 1664/65: „ihme Kirch-
warth alß Petellen."

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