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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0073
Wie andere Freiburger Bürger scheint Franz Hauser „wider das verbott
der 10 Cronen, auf dem schloß Heisch" zu kaufen, verstoßen zu haben, als
ihm die Stadt am 11. Juli 1690 „aus gnaden eine straf" von 5 Pf 6 ß 8 d auferlegte124
.

Der Vollständigkeit halber muß ich noch die Geburt der beiden letzten
in Freiburg geborenen Kinder Franz Hausers nachtragen. Am 27. Januar
1686 und am 16. Februar 1691 wurden als 8. und 9. Kind erster Ehe zwei Mädchen
jeweils auf den Namen Maria Anna getauft125, Goldschmied Daniel
Hoffmann, Schreiner Johann Michael Münzer und deren Frauen wechselten
sich wieder als Paten ab.

Zwei Einträge zeigen erneut, welche guten Verbindungen unser Bildhauer
nach Schlettstadt und zu dem (Frankreich dienenden) Magistrat Freiburgs
unterhielt. 1692 trug er zur „Renovierung der Minster Kirchen" in Schlettstadt
bei: „Item H. frantz haußer dem pilthawer die Cantzel Von pilthawer
arbeith außzubeßern zalt 1 Ibr. 10 ß — d126." Am 21. April 1694 wurden „Frantz
hußer dem Bildschnitzler Wegen Epidaphio des Verstorbenen H. guberna-
toris seel. Zu verfertigen" von der Stadt Freiburg 114 Pfund ausbezahlt127,
eine respektable Summe, die für eine aufwendige Arbeit ausgegeben worden
sein mußte. Maler und Zunftmeister Johann Caspar Brentzinger übernahm
für 150 Pfund die farbliche Fassung des Grabdenkmals128. Bei dem Verstorbenen
handelte es sich um den französischen Gouverneur Charles Faitrien
du Fay, der als Nachfolger Chamillys von 1681 bis zum Tod am 9. Juni 1693
in der Stadt und Festung Freiburg befehligte und im Chor des Münsters
beigesetzt wurde129.

An einigen Notizen aus dem persönlichen Bereich können wir ablesen,
daß Franz Hauser zu dem aus dem Elsaß oder Frankreich zugewanderten
Bevölkerungsteil Freiburgs (etwa die Hälfte der Einwohnerschaft) in Kontakt
stand. 1683 fungierte er als Rechtsbeistand der Witwe eines Franz Matanon130.
Am 13. Juni 1692 drängte der Magistrat darauf, „Frantz Hauser solle schuldig
sein, die Vogtey H: heinrich söhn sei: wittibin ahnzue tretten131". Die
Witwe des „Hans Heinrich Sohn gewesten burgers allhier Zue Freyburg und
Rufach, In leben gewesten Zinfftigen Und Schwerthwirth" verheiratete sich
wieder mit Claude Francois David aus „St: Claud in Burgund". Bei der
Heiratsabrede assistierte ihr am 13. September 1693 „Frantz hausser Zinftiger
undt bildthauer allhier132".

Aus den restlichen in Freiburg auffindbaren Daten wird deutlich, wie
entscheidend die allgemeine politische Entwicl das Schicksal Franz Hausers
beeinflußt hat. 1695 wurde er noch unter den Meistern der „Zimmerleith

124 Stadtarchiv Freiburg, P III c 8r Straf- und Frevelbuch, 1664—1706, Blatt 137.

125 Wie Anm. 107, S. 216 und 705.

126 Stadtarchiv Schlettstadt, GG 69 Compte de la Fabrique 1692.

127 Stadtarchiv Freiburg, Städtische Jahresrechnung 1694, Außgaab gellt Ingemein.
12S Wie Anm. 110, S. 284.

129 Heinrich Schreiber, Geschichte der Stadt und Universität Freiburg i. Br., 4. Theil, 1858, S. 213/214.
— Und wie Anm. 115, S. 75—78. .

130 Wie Anm. 120, S. 303.

131 Stadtarchiv Freiburg, Ratsprotokoll 107 (1690—1692), S. 1061.

132 Stadtarchiv Freiburg, Akten Erbschaften, Paket Sohn Sottas. Und Akten Ehesachen, David-
Ysler.

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