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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0079
zu164. Wie lang die Witwe Franz Hausers die Werkstatt weiterbetreiben
konnte, ist nicht feststellbar. Möglicherweise übergab sie ihren Betrieb 1719
an den aus dem nahen Dambach-la-Ville stammenden Bildhauer Johann Leonhard
Meyer. Katharina Walter starb am 28. Oktober 1758 hochbetagt im
Haus ihres Sohnes Franz (Xaver) Anton Hauser zu Freiburg165.

Philipp und Clemens Winterhaider

Fliner Zusammenstellung über die Bildhauer Hauser würde etwas Wichtiges
fehlen, wenn ich über Philipp und Clemens Winterhaider nicht wenigstens
einige Bemerkungen einfügen würde. Die am 2. Mai 1667 und 23. November
1668 in Kirchzarten geborenen Söhne des Bildhauers Johann Conrad Winter-
halder und der Magdalena Hoffmännin166 dürften mit Sicherheit (etwa in den
Jahren 1681 1686) bei ihrem Stiefbruder Franz Hauser in die Lehre gegangen
sein. Daß beide auf der Wanderschaft ins benachbarte Elsaß (und wohl auch
nach Paris) hinüberstrebten, lag im Zug der Zeit. Außerdem gehörten Freiburg
und Kirchzarten damals zu Frankreich. Jedenfalls treffen wir die „Bildhauer
Philipp und Clemens" 1691 bei der Schaffung des großartigen Sankt-
Sebastians-Altars in Dambach-la-Ville167 bei Schlettstadt an. Nach jahrelanger
Suche gelang mir der Nachweis, daß die beiden Meister des schönsten, im
Elsaß noch vorhandenen Schnitzaltars des 17. Jahrhunderts tatsächlich die
Brüder Philipp und Clemens Winterhaider aus Kirchzarten gewesen sind. In
einem bisher unbeachteten Taufeintrag vom 25. Oktober 1691 überliefert uns
der Dambacher Pfarrer: ..Patrinus fuit Dnus Clemens Winterhaider Adlsns
quoque Brisgoius et artificiosus Sculptor p. t. hic Novi Altaris pro Sacello
S. Martyr. Sebastiani in eius monte hic." Fltwas über zwei Wochen später
trug derselbe Pfarrer am 12. November 1691 wiederum ins Dambacher Taufbuch
ein: „Patrinus fuit Dnus Philippus Winterhaider frater mox praefati d:
Clementis, et Senior in arte et aetate." Beide Belege beweisen zweifelsfrei,
daß die seit hundert Jahren aus den Rechnungen nur mit den Vornamen bekannten
Bildhauer Clemens und Philipp Winterhaider für die Sebastianskapelle
in den Rebhügeln über dem unterelsässischen Städtchen Dambach-
la-Ville eine der besten künstlerischen Leistungen des ausgehenden 17. Jahrhunderts
im Oberrheingebiet vollbracht haben. Wer sich für die Tätigkeit
der beiden Brüder in Dambach-la-Ville genauer interessiert, den darf ich auf
meinen 1971 in der Kimstzeitschrift DAS MÜNSTP]R veröffentlichten Sonderbeitrag
hinweisen168.

Daß sich Clemens Winterhaider, der in meisterhafter Weise den bestimmenden
Anteil der Bildhauerarbeiten des Dambacher Sebastiansaltars aus-

164 Wie Anm. 162, S. 57 und 89.

165 Dompl'arramt Freiburg, Totenbuch, 1720 1779, S. 583. Nr. 79,

166 Priesner, Taufbuch der Pfarrei Kirchzarten, 1664 1699, S. 26 und 39.

167 Walter Hotz, Handbuch der Kunstdenkmäler im Elsaß und in Lothringen Deutscher Kunstverlag
, 2. Auflage, 1970, S. 37 und Abb. 49. Kleiner Kunstführer St Sebastien, Dambach la Ville,
Verlag Schnell & Steiner, München, 1968 Nr. 899.

168 Hermann Brommer, Philipp und Clemens Winterhaider Die Bildhauer des Dambacher Sebastiansaltar
DAS MUNSTER, Zeitschrift für christliche Kunst, Verlag Schnell & Steiner, München
, Jahrgang 1971, Heft 4, S. 234.

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