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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0080
führte, noch 1693 im Elsaß aufhielt, geht aus den Altarbaurechnungen hervor.
Leider mißlang es mir, weitere Anhaltspunkte zu gewinnen, die erlaubt
hätten, den Lebensweg Clemens Winterhaiders weiterzuverfolgen.

Philipp Winterhaider169, 1693 in Strafiburg nachweisbar, holte sich seine
beiden ersten Frauen aus Bildhauerfamilien, die für den Strafiburger Bischof
arbeiteten. 1695 ließ er sich in dem Kinzigtalstädtchen Gengenbach nieder. Nach
seiner dritten Ehe mit der aus der Pfarrei Balterswil-Bichelsee (Thurgau)
gebürtigen Catharina Schneiderin errang Philipp Winterhaider (mit Hilfe
der neuen Verwandtschaftsbeziehungen zu dem Konventualen Joachim
Schneider) eine bevorzugte Stellung als Klosterbildhauer der Gengenbacher
Benediktinerabtei. 1720 rückte er als Ratsherr in den Jungen Rat des Reichsstädtchens
ein. Philipp Winterhaider verstarb als geachteter Mann am 18. Dezember
1727 in Gengenbach170. Aus der Schar seiner Kinder möchte ich den am
6. Februar 1712 geborenen Sohn Clemens hervorheben, der nach der Ausbildung
zum Bildhauer die väterliche Werkstatt übernehmen sollte, 1730 als
Geselle in Türkheim bei Colmar tätig war und dann verscholl. Aus der Werkliste
Philipp Winterhaiders nenne ich vor allem den Hochaltar der Pfarrkirche
Sasbachwalden (1710), den Hochaltar der Wallfahrtskirche Zell a. H.
(1715), die Statue Johannes des Evangelisten vom ehemaligen Hochaltar der
Abteikirche Gengenbach (1722, jetzt im Städtischen Museum Gengenbach), die
nicht mehr ganz vollständigen Seitenaltäre der St.-Martins-Kirche in Gengenbach
(1724) und den Choraltar der Pfarrkirche Prinzbach, Kreis Lahr. Wegen
des Schulzusammenhangs der Werkstätten verdienen die Bildhauer Hans
Jakob Braun (* 1695 Balterswil/TG, f 1757 Türkheim/Oberelsaß), Anton Kette-
rer I (* 1692 Schönwald/Schwarzwald, f 1748 Colmar) und Franz Leonhard
Fivell (*1699 Offenburg, f 1737 Offenburg), die bei Philipp Winterhaider in
Gengenbach ihre Lehrzeit verbrachten, Beachtung171. Die beiden erstgenannten
Schüler entfalteten im Elsaß eine umfangreiche Tätigkeit.

Franz Anton Hauser (IV),

meist A. X. Hauser genannt

Obwohl sich der vierte Hauser-Bildhauer eines besseren Interesses der
Kunsthistoriker erfreute, wurden seine Geburtszeit (um 1716) und Herkunft
stets nur unbestimmt angegeben. Die ersten 24 Lebensjahre Franz Anton
Hausers lagen bisher im dunkeln. Wie schon erwähnt, erblickte er am 3. Januar
1712 in Schlettstadt als ältester Sohn (zweiter Ehe) des Bildhauers Franz
Hauser (III) das Licht der Welt172. Mit etwa 14 Jahren dürfte der heranwachsende
Francois Antoine eine vier- bis fünfjährige Bildhauerlehre bei dem

169 Einzelheiten bei Hermann Brommer, Bildhauer Philipp Winterhaider und der Choraltar der Pfarrkirche
in Prinzbach {Kreis Lahr) — Alemannisches Jahrbuch 1968/69, Verlag Konkordia AG, Bühl/
Baden, S. 90—98.

170 Pfarrarchiv Gengenbach, Totenbuch, 1726—1745, S. 50.

171 Hermann Brommer, Genealogie als Methode in der Kunstgeschichte — Alemannisches Jahrbuch
1968/69, S. 95, 97/98 (H. J. Braun), S. 98—111 (Der Colmarer Bildhauer Anton Ketterer I und die
Altäre der Pfarrkirche in Niederehtzen/Oberelsaß) und S. 108 mit Fußnoten 69 und 70 (F. L. Fivell
).

172 Wie Anm. 158, Blatt 78: „L'an mille Sept Cent douze le troisieme Janvier fut baptize par moy
Sousigne prestre Chapellain de cette Eglise francois Antoine fils legitime de francois
hauser bourgeois de cette ville et de Catherine Waltere Sa femme."

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