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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0108
Die Umsicht und Vorsicht, mit der die Gewerken bei der Aufschließung
weiterer Gruben vorgingen, zeigt deutlich der Brief des Verwesers Großhans
Kobenzen aus dem Revier Maßmünster (Vogesen), welches ebenso wie unser
Rev ier dem Berggerichtsbezirk Todtnau zugehörte. Am 25. November 154740
antwortete der Verweser dem Gewerken Hans Kayser und berichtete von der
Grube ,.by vnser frowen", er könne im Augenblick „kein stuffen schicken",
sie seien aber guter Hoffnung, bald „zuem gang komen vnder dem (offenbar
mittelalterlichen) schach(t)". Auch von „sant Barbaran" könne er keine Stufe
senden, man haue noch kein Erz, dafür sei „Sant Vinzenz guter hoffnung in
Ertz zu erbawen". Hiervon schickte er auch eine Probe, ließ zugleich wissen,
daß er für Hans Kayser und Meister Felix Hindermeister von Zürich vorsorglich
„ein fürdell kaufft" habe „Zu sant vinzentz". Kayser ließ sich also nicht
unbesonnen auf Risiken ein und machte den Einsatz auch von überprüften
Stufen abhängig, die eigenen Sachverständ'gen vorgelegt wurden, ehe er sich
entschloß!

Obwohl Kaysers Einsatz auch im Vogesenbergbau auf die wachsende Kapital
- und Risikoabs^cherung verweist, zeigt eine weitere Nachricht der Schau-
inslandgewerkcn, daß man mit den Erlösen keineswegs zufrieden ist. Am
28. September 1547 begehrten so die Freiburger Bürger und Gewerken
..Frantz Beer. Hannß Kevßer. Brosi Sutor und Sixt Klemlin Von Ir vnd Irer
Mitverwandten wegen Im Bergwerch" vom Rat der Stadt Freiburg, die Preise
bei Lieferungen auf 10 Gul je Mark Silber zu erhöhen, „Könnens sonst nit
erschwingen". Man verweist darauf, daß ihnen andernorts „bis zu XI gülden
vnd dar zu ain Vorradt" vorgestreckt werde41. Dies war ein drohender Wink,
die Ausbeute nach auswärts, etwa nach Straßburg, zu verkaufen. Der Rat
antwortete damals nur. „Man wolle sich dar vber bedencken." Jedenfalls dürfen
wir den Angaben entnehmen, daß damals, wie schon 1540 im Falle Kügler.
ein Liefervertrag mit der Stadt Freiburg bestand, der nur einen festen Abnahmepreis
gegen entsprechende Vorauszahlungen enthielt, den „Vorrat"
aber ausgeklammert hatte.

Neben die erwähnten Freiburger Gewerken tritt in den Jahren 1547/48 der
bereits im Maßmünster-Revier genannte Felix Hindermeister von Zürich, der
sich ebenfalls am Schauinsland beteiligte. Zwei seiner an Kayser gerichteten
Briefe lassen erkennen, daß Hans Diebold wegen Schulden dem Züricher „das
Berchwerch Ingsetzt vnd gepfent" hatte. Ein darüber aufgezeichneter Schuldbrief
, zu welchem laut Vertrag von 1544 die Zustimmung der Partner Kayser
und Klemli erforderlich war, wurde bei Hans Kayser in Freiburg hinterlegt.
Den genaueren Grund dieser Verpfändung nennt ein von Kayser 1548 zitierter
Brief, „so bisher hinder mir (= Kayser) oder am (Stadt-)wechsel gelegenn
ist; von wegen der vierhundert gülden, so man vor Joren Hans Diebold Spe-
ten vfi dem Wechsel In Sylber kouff gelihen hat42". Diebold hatte die städtischen
Vorschüsse wohl nicht im erwarteten Umfang durch Silberlieferungen
tilgen können, was die prekäre Lage der Gewerken bei dem oben erwähnten
Gesuch an die Stadt um Erhöhung der Silbervergütung unterstreicht. Aus

40 Stadtarchiv Freiburg, Münzsachen 3, Unrepertorisiertes.

41 Stadtarchiv Freiburg, Ratsprotokolle 12, 460.

42 Stadtarchiv Freiburg, Kaufhaus, Quittungen, 1513/86, dabei Brief des ehem. Stadtwechslers
H. Kayser an den Rat.

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