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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0120
gaben auf weitere Gruben im Hofsgrund schließen lassen, wo die ehemaligen
Bürgen dann alle 8 Vierteile gewonnen hätten, oder ob die Einzelnennung nur
erfolgte, weil damals noch an die Todtnauer Teilgerechtigkeiten gedacht werden
konnte.

Hans Kaysers einstiger Partner und Hauptgewerke Sixt Keller-Klemlin
war, wie oben erwähnt, 1564 verstorben. Es scheint, daß für ihn, vielleicht
auch für Wolf Ludwig von Habsberg, schon jetzt der Mann eingetreten ist,
der in den 1570er Jahren die Schauinslandgewerken bei Verhandlungen
nahezu ausschließlich repräsentierte: der Freiburger Oberstzunftmeister Fried-
rich Bledisser. Die „Blidisser" tauchen in Freiburg bereits in der zweiten
Hälfte des 15. Jahrhunderts auf. Der Großvater unseres Gewerken gehört
1500 der Schmiedezunft an, wird 1538 Zunftmeister und ist im Jahre 1541 Ratsmitglied
. Er hatte Rechte an das Zunfthaus der Granatschleifer „zur Krone",
worauf sein Wappen, ein von einer Krone überhöhtes Herz, anzuspielen
scheint91. 1537 wird er bei der Verleihung des alten Diesselmuthofs im Hofsgrund
seitens des Klosters Oberried an den Gewerken Sewer genannt, was
eine erste lose Beziehung der Bleidisser zu unserem Revier zeigt92.

Im Januar 1545 erfahren wir von einem Erbschaftsstreit zwischen Barbara
Omeyßgreberin, der Witwe des Lorenz Bleydisser, und dem Sebastian Breu-
ning. und Fridlin Bleydisser93. Fridlin war offenbar des Lorenz Sohn, und der
uns als Kammerprokuratpr zu Ensisheim und auch Verweser des Zürichers
Hindermeister in Bergwerkssachen des Schauinslandreviers bekannte Breu-
ning scheint ebenfalls ein Anverwandter (Schwiegersohn?) zu sein. Fridlin
gehörte der Tucherzunft an und war zeitweise Oberzunftmeister in Freiburg95
. Er ist wenigstens bis 1565 bezeugt. Friedrich Bleidisser, wohl der Enkel
und Erbe, wird bereits im Jahre 1565 als Obristmeister genannt96. Auch für
Friedrich ist die Verbindung zu Sebastian Breuning nachzuweisen: 1569 leisten
beide gemeinsam von einem Haus „zum Drachenstein" in der Schustergasse
eine Abgabe96. Friedrich führt übrigens das gleiche Wappen wie sein
Großvater, nur um zwei gekreuzte Schmiedehämmer ergänzt, was auf die
Hinwendung zum Bergbau und Metallhandel deutet97. In Verbindung mit
dem Schauinsland läßt sich Bleidisser allerdings erst 1569 sicher nachweisen,
1564 aber war er bereits im Auftrag der Freiburger Zunftherren der Überbringer
von über 2000 Gulden * uff den Vorrath der Silber keuffer" im Colmarer
Stadtwechsel.

Kommen wir wieder auf den Grubenbetrieb am Schauinsland zurück. Es
kann sein, daß die alte Fron- und Wechselfreiheit unseres Reviers nicht über
1563 hinaus verlängert worden ist. Dies hätte tatsächlich das Ende der Verkaufsfreiheit
der Gew bedeutet. Aber der Regalherr Österreich hielt
sich auch nach dem Ausscheiden Thanns aus dem Rappenmünzbund noch an
das alte Herkommen, die verbleibenden Münzgenossen mit Silber aus deli
Gruben seines Regalbereichs zu versorgen, Auf dem Münztag zu Neuenburg
im November 1563 gestand Österreich ebenso wie Egenolf von Rappoltstein

91 Vgl. Anm. 89, sowie Kindler v. Knobl. Oberbad. Geschlechterb. I, 49.

92 Vgl. Anm. 7.

93 Stadtarchiv Freiburg, Ratsprotokolle 12, 259 v.

94 Entfällt.

95 Stadtarchiv Freiburg, Steuerbücher, Tucherzunft.

96 Vgl. Anm. 89.

97 Vgl. Kindler v. Knobloch, Oberbad. Geschlechterb. I, 49,

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