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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0121
sämtliches im Lebertal, zu Asseln (Auxelles) und am Schwarzwald, also vor
allem am Schauinsland, zu gewinnendes Silber den Städten zu, allerdings nur
„aus Gnaden4* und auf sechs Jahre beschränkt9?. Dadurch und durch die personellen
Veränderungen bei den Gewerken wurden die Bindungen des Schau-
inslands vor allem an den Münzort Freiburg sehr eng.

Bereits am 6. Oktober 1563, also kurz vor dem Münztag, erfahren wir, daß
Freiburg den namentlich nicht genannten Gewerken am Schauinsland 400
Gulden vorgeschossen hatte". Letztere wünschten eine Verlängerung der
Borgfrist, weil sich nur Blei zeigen wolle. Im Januar 1569 war die Verschuldung
der Gewerken gegenüber der Stadt auf 588 Gulden angestiegen, und Friedrich
Bleidisser haftete persönlich als Schuldner100. Er habe „alle silber dagegen
zu schicken". Zufällig hat sich zum gleichen Jahr eine Aufstellung über die
Vorschüsse der Münzorte an die Gruben im Bereich des Münzbundes erhalten101
. Hier werden die Gewerken „vff dem Schwartzwald" mit 800 Gulden
geführt. Die Differenz von gut 200 Gulden gegenüber den Freiburger Vorschüssen
an den Schauinsland deutet auf weitere, aber bescheidene Unternehmen
im Breisgau hin, da Freiburg für seine Vorschüsse ja alles Silber vom
Schauinsland verlangt hatte und daher Vorschüsse der übrigen Münzorte an
unser Revier auszuschließen sind. Man kann also an Gruben im Münstertal
oder Suggental, wo um 1560 wieder Arbeiten begonnen hatten, denken.

Mehrere Urkunden der folgenden Jahre beziehen sich nun auf die Geldvorschüsse
Freiburgs an den Hauptgewerken Bleidisser. Am 19. März 1574
hatte die Stadt ihm „als Gewerckh der Berghwerkh vff dem Schwarzwald Zu
.seiner' vnd derselbig versteenden notturft, damit der gruben vnd gebew darinnen
desto stattlicher Zinsen habe" erneut 550 Gulden geliehen, und zwar
durch die städtischen Wechsler Magister Jonas Felbinger und Johann Knolle,
nachdem der schon im Mai 1570 bestehende ältere Vertrag abgelaufen war.
Bleidisser setzte zum Unterpfand sein Haus „In der Obern Stat mit allen begriffen
, rechten vnd zugehorden zwüschen Hans Jerg Hansers Haus zum Wind
. .. vnd Stoffel Kramers Haufi gelegen". Dies entsprach ganz dem Herkommen
, wie wir es schon bei den Gewerken Kayser und von Habsberg gesehen
haben102.

Wegen der silberarmen Erze und der in dem Dokument von 1574 angedeuteten
Ausweitung der Grubenbauten war Bleidisser bemüht, Kosten einzusparen
. Am 24. Mai 1574 verhandelte der Rat der Stadt Freiburg das Begehren
ihres obersten Zunftmeisters „Fridericus Bleidisser" über „der Gewerckhen
Freiheit von Zoll" usf.103. Man sperrte sich nicht gegen ein Entgegenkommen,
„aber für das vberig, so die Knappen zu ihrem täglichen brauch alles kaufen,
hinaufi tragen vnd füeren, sollen sy den gewonlich Zoll wie von alters her
allein Preuchlich abrichten".

Die Gruben werfen in diesen Jahren doch reichlichere Erträge ab. Nicht
nur konnten die Vorschüsse von 1570 und auch 1574 durch Silberlieferungen

98 H. Schreiber, Geschichte d. Stadt Freiburg, S. 399/400.

99 Stadtarchiv Freiburcj, Akten Bergwerke, 1563, X. 6.

100 Stadtarchiv Freiburcj, Akten Bergwerke.

101 Staatsarchiv Basel, Münzsachen D 2, Nr. 65.

102 Stadtarchiv Freiburg, Akten Bergwerke.

103 Stadtarchiv Freiburg, ebenda, Auszüge aus Ratsbüchern.

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