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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0122
getilgt werden, die bruchstückhaft erhaltenen Silberrechnungen im Freiburger
Stadtwechsel lassen eine wachsende Zahl an Silberstücken vom Schauinsland
erkennen. So entging Bleidisser dem Schicksal früherer Schauinsland-
gewerken, und erstmals darf man von einer recht gewinnbringenden Phase
im Bergbau des 16. Jahrhunderts in unserem Revier sprechen.

Die erhaltenen Rechnungen gehören in die Jahre 1573, 1574, 1575, 1578 und
1579104. Die Miinzrechnung vom September 1573 bis zum September 1574 erwähnt
neben größeren Lebertaler Lieferungen immerhin sieben Stück „aus
dem Schaw Ins Landt":

1.

1.

9.

1573:

1 Stück für

38 M.,

13 Lot,

0 Quintel,

2V2 Gren.

2.

21. 10. 1573:

2 Stück für

36 M.,

10 Lot,

1 Quintel,

3A Gren.

3.

15.

3.

1574:

2 Stück für

31 M.,

9 Lot,

2 Quintel,

0 Gren.

4.

1.

7.

1574:

1 Stück für

34 M.,

14 Lot,

3 Quintel,

0 Gren.

5.

4.

9.

1574:

1 Stück für

34 M.,

13 Lot,

0 Quintel,

2V2 Gren.

Der Erlös allein dieser Sendungen betrug rund 1754 Gulden. Mit etwa
14000 Gulden blieben natürlich die Lebertaler Anteile weit umfangreicher,
doch bestritt Freiburgs Hausberg jetzt etwa ein Achtel der in der Stadt vermünzten
Silbermenge. Die obige Jahresrechnung gibt auch die spezielle Verwendung
des Schauinslanäsilbers an: „Solichs haben wir dem Müntzmeister
zuo ganzen guldiner Zue Verwerken geben". Die Guldiner waren große Silbermünzen
im Wert von 60 Kreuzern.

Vom 10. Februar 1575 meldet ein Silberzettel: „Item . . . leuffert Ambrosy
Sauter (der Stadtwechsler) den Ampthern von wegen her Friedrich Bleydisser
. . . Ein Brandt sylber vs dem Schawinslant, wigt rauw 66 M 5 lott". Daraus
wurden 64 Mark, 11 Lot, 3 Quintein und 3 Gren feines Silber gewonnen, die
655 Gulden, 2 Schilling und 21U Pfg. kosteten. Die Silbergewinne scheinen also
anzusteigen. Am 18. September 1578 hören wir wieder von Bleidissers Brandsilber
„von dem Schouenslandt" in Höhe von 39 M. und 5 Lot, was 402 Gulden
bei einem Feinsilbergehalt von 38 M. 10 L.und lV2Gr. erbrachte. Das Jahr 1579
meldet Lieferungen unterm 7. März in Höhe von 88 M., 12 Lot, 2 Gr., und
unterm 5. April in Höhe von 80 M., 9 Lot, 3 Quintein und 4 Gr. Die gleiche
Liste führt zwei weitere Sendungen von 191 M und 1 Lot unterm 11. Juni an.
Nimmt man an, daß es sich bei den Mengen vom März/April einerseits und
vom Juni um Quartalsausbeuten handelt, so kann man als Jahresertrag gut
600 Mark Silber ansetzen, was gegenüber 1573/74 eine Steigerung auf das
mehr als Dreifache bedeutet. Nimmt man ferner an, daß der für die Jahre
1570/76 zu ermittelnde Durchschnitt von 1600 Mark vermünztem Silber bei
der Freiburger Münze auch für die folgenden Jahre einigermaßen konstant
blieb, dann dürfte der Schauinsland 1579 immerhin ein gutes Drittel des Rohsilberbedarfs
gedeckt haben105.

Was Wunder, wenn die Gewerken bei dieser günstigen Entwicklung wieder
daran dachten, weitere Lagerstätten aufzuschließen. Aber der alte Bergwerksort
Todtnau lockte nicht mehr. Dafür wältigte man ein seit dem 14. Jahrhundert
verlassenes kleineres Revier im Sankt Wilhelmer Tal nahe der
Erlenbacher Weide als Grube „an dem silbereck" auf, wovon wir erstmals am

104 Stadtarchiv Freiburg, Münzsachen 9, Münzrechnung 1573.

105 Stadtarchiv Freiburg, Münzsachen 9, sowie Münzsachen 3, Unrepertorisiertes.

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