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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0130
bei anfallenden Gelegenheitsarbeiten berücksichtigt werden, wozu sie ihrer
ehemals engeren Bindungen zum Bergwerk wegen sicher zum Teil geeignet
waren: „der Bergrichter wird auch den oberriedischen Underthanen einen
Pfennig beim Bergwerk zu verdienen geben und nicht nur den Fremden132."

Die Quellen über den Grubenbetrieb fließen auch im 17. Jahrhundert spärlich
. Doch scheinen die ersten Kriegsjahre dem Bergwerk keinen Abbruch
getan zu haben. Der wachsende Bleibedarf wirkte eher belebend, und es ist
nun vorwiegend vom Blei die Rede. Die mit Peter Riester beginnende Reihe
der „Verwalter" scheint aus dem älteren Amte des Hutmannes, das auch weiterhin
besteht, hervorgegangen zu sein, bedeutet aber nicht, daß das Haus
Österreich jetzt die Gruben in eigener Regie unterhielt. Denn nach einer
Lücke vor einem halben Jahrhundert tun Belege von 1629 und 1635 zweifelsfrei
dar, daß noch immer Freiburger Bürger ihr Geld als Gewerken investiert
hatten (s. u.). Wie wir es schon einmal im 14. Jahrhundert vermuten konnten,
waren die Hofsgrunder Werke jetzt einer gemeinsamen Regie mit dem südlich
anschließenden Willnauer Revier auf der Münstertaler Seite unterstellt.
Trotz der dort weiterhin üblichen Angabe von Fron und Wechsel an St. Trudpert
kann Ensisheim 1629 den Gewerken Hanns Stoß und Hanns Kraus „bey
unserer lieben Frawen und St. Michael im Stören" befehlen, im Hofsgrund zu
schmelzen. Der damalige Bergwerksverwalter am Schauinsland, Andreas
Frantz, besorgte die Abrechnungen auch für die Teilbetriebe auf der Münstertaler
Bergseite133. Das Auftauchen der Schweden am Oberrhein nach 1631
brachte erstmals größere Gefahren für die Arbeiten. So wurden im Herbst
1633 die Bergleute vertrieben, Vorräte und Einrichtungen im Hofsgrund heimgesucht134
. Im nämlichen Jahr versuchte Markgraf Friedrich von Baden-Dur-
lach als neuer Herr im eroberten Freiburg, seine Hand auf die Gruben zu
legen; die Erben des gerade verstorbenen Bergrichters Winkelmeyer in Freiburg
gaben aber die geforderten Urkunden und Rechnungen nicht heraus135.
Der militärische Umschwung 1634 brachte dann letzte Anstrengungen, die
verlassenen Werke wieder in Gang zu bringen. Berichte des derzeitigen Verwalters
Frantz an die von Ensisheim nach Breisach ausgewichene vorderösterreichische
Regierung geben Aufschluß. Im Frühjahr 1635 meldet Frantz:
„Bei dem Bergwerk zur Osterzeit und zu S. Johannes Fördernufi befunden
sich diser Zeit keine Arbeiter." Da Bergrichter Winkelmeyer tot sei und niemand
zum Werke sehen könne, besorge er, es möchten die zwei Stollen, „deren
der eine bey 400 Klafter ebensölig bis auf den Gang hineingetrieben", seither
mit den Zimmerungen eingegangen und niedergefallen sein. Sonst sei es „ein
hoffentlicher Paw" mit einem dicken, beständigen Gang, welcher zu beiden
Stößen „ffegen mittag und Mitternacht schön liecht falb und grien Pley Erz
mit sich firet" und im Anbruch hat, „dessen der Zentner gemeiner Prob von
50 bis 60 Pfund (Blei) halten thut". Der Bau sei nicht sonderlich verhauen und
unter den Gestängen vorerst ein Holzschacht etwa 10 Klafter tief gesunken.
Die Erze seien mit geringer Mühe zu schmelzen, wozu es „allernächst darbei
ein fein klein Hüttenwerklein habe, „welches villeicht nit verderbt sein

132 Vgl. Anm, 121, S. 90.

133 Ebenda.

134 Vgl. Anm. 120, S. 75.

135 Ebenda.

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