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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0133
men; von letzterem wissen wir auch, daß er Anteile an der Münsterttiier
Grube „Steinbrunnen" besaß (s. o.). Namen späterer Hofsgrunder Bergwerks-
verwandter unterstreichen die Beziehung zum Münstertal. Ob aber nun die
Eröffnung der Gruben im Hofsgrund 1534 auch parallele Arbeiten am Sägenbach
und bei Willnau mit sich brachte, bleibt für die erste Zeit sehr fraglich.
Die 1539 von Ensisheim zugunsten des Rappenmünzbundee, verhängte Silbersperre
war auch über St. Trudpert ausgedehnt worden und hatte 1540 z. B.
zur Folge, daß Thomas Wesch von St. Trudpert ein Stüde Silber von vier Mark
und 6 Lot an die Freiburger Münze lieferte149. Leider wissen wir nicht, von
welcher Grube es stammte, aber ein, wenn auch geringer, Bergbau ging damals
wieder im Münstertale um.

Gerade um 1540 läßt sich auch ein wachsendes Interesse auf Gewerkenseite
an diesem Revier belegen. Der spätere Hauptgewerke im Hofsgrund, Hans
Kayser, ging auch hier Verpflichtungen ein, vermutlich zusammen mit seinem
Bruder Simon. Vom 13. Dezember 1541 datiert der Brief des St. Trudperter
Schaffners Georg Wattman an Hans Kayser, worin er die Grube St. Daniel
erwähnt, bei der pro Neunteil 6 Schillinge als Zubuße fällig seien150. Zugleich
bittet Wattman um eine Unterstützung für „claußen den arbeitter, damit er
desterbas mit siner haußfrowen und kleinen Kindlin möge vß dem wintter
komen". Die große Sorge deutet auf einen kleinen Betrieb hin, bei dem man
jede Arbeitskraft halten will. Vielleicht war St. Daniel jene Grube, die 1564
einging, weil der Freiburger Bürger Hans Burkhart die Saumkosten von
200 fl. nicht zu leisten vermochte151. Burkhart hatte übrigens als Vogt der
Witwe des Hans Kayser 1563 seine enge Verbindung zu dieser Gewerken-
familie gezeigt (s. o.). 1564 versuchten die drei Knappen Veyt Kreyeler, dessen
Tochtermann Augustin und Jeckly Scherer vergeblich, über den Rat der
Stadt Freiburg zu dem ihnen noch ausstehenden „Lidlohn" zu gelangen. Die
Grube selbst war damals schon „abkomen". Die zeitliche Parallele zum Ende
am Todtnauer Berg ist auffallend und könnte eine Querverbindung der beiden
Ereignisse andeuten. 1575 arbeitete eine kleine Grube bei Willnau152.
Diese und auch weitere Gruben haben vielleicht bestanden, als 1588 der bereits
einige Zeit amtierende Bergrichter Lorenz Kopp dem Abt von St. Trudpert
schriftlich vorgestellt wurde153. Die verspätete Anzeige Kopp war
schon 1584 im Amt könnte indes auch auf eine Wiederaufnahme der Arbeiten
hinweisen, so daß der Kompetenzen halber ein obrigkeitliches Interesse
bestand, dem Abte als Inhaber gewisser Bergrechte unter Österreichs* Oberhoheit
den Bergrichter als Verhandlungspartner anzuzeigen.

Daß der Abt Thomas Fünlein um 1600 bei seinen verlustreichen Bergbaugeschäften
auch am Stohren arbeiten ließ, wäre denkbar. 1602 wurde Fünlein
wegen der bei solchen Unternehmungen erwachsenen Kosten abgesetzt154.

Vermutlich noch vor dem großen Krieg wurden die Gruben „Unsere liebe
Frau" und „Sankt Michael im Stohren" unter der Mitwirkung Freiburger Ge-

149 Stadtarchiv Freiburg, Münzsachen 3, Münzlieferbüchlein H. Kaysers.

150 Stadtarchiv Freiburg, Münzsachen 3, Unrepertorisiertes.

151 Stadtarchiv Freiburg, Akten Bergwerke.

152 vgl. Anm. 121, S. 87.

153 GLA Karlsruhe, Akten Münstertal 229, 103, Nr. 10.

154 vgl. Anm. 120, S. 66.

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