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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0135
bar im Wechselspiel von Angebot und Bedarf an Silber ein dem Bergbau
wesentlich günstigeres Verhältnis, so daß man auch nur schwach erzführende
Gänge abbaute, die in der zweiten Periode höchstens geschürft wurden. Dies
gilt allgemeiner für den gesamten Schwarzwald, wo mehrfach die alten Pingenreihen
des 13. und 14. Jahrhunderts die einzigen Zeugen für Abbaue geblieben
sind.

Die erste Phase hatte uns nur wenig Aufschluß über Lage und Zahl der
Pochen und Schmelzen gebracht. Die Dokumente der zweiten Phase weisen
öfter auf die Schmelzwerke hin. Von Anfang an hatte im Hofsgrund eine
Schmelze bestanden, zu welcher sich bald ein weiteres Werk in Muggenbrunn
gesellte (um 1537), ein drittes ebenda oder in Todtnau. Nach dem Abgang
der Gruben am Todtnauer Berg ist der Fortbestand der letzteren
Schmelzen fraglich. Im Hofsgrund dagegen arbeitete noch in den letzten Jahren
des Abbaus ein Schmelzwerk, und ein weiteres wurde zeitweise oberhalb
Steinwasen gegen den Notschrei zu betrieben. 1552 trat das vorwiegend auf
Zulieferungen aus dem elsässischen Lebertal angewiesene österreichische Hüttwerk
zwischen Oberried und Kirchzarten hinzu, welches wenigstens bis 1591
tätig war. Der Hüttplatz fiel später an das Kloster Oberried zurück, wie wir
1661 erfahren156. Daß im 17. Jahrhundert auf der Britznacher Seite wieder
eine Schmelze stand, wurde oben erwähnt. Vielleicht arbeitete sie auf dem
älteren Schmelzplatz am Sägenbach, den wir vom 15. Jahrhundert her kennen.

In der Willnau (Wildenau) und dem Diesselmut hatten sich Reste der alte*
sten Bergmannssiedlungen des 12. bis 14. Jahrhunderts erhalten. Die zweite
Phase von 1534 bis 1637/44 schuf zwei neue Siedlungen, die sich langsam zu
Ortschaften erweiterten und heute noch als solche bestehen, nämlich das tiefer
als der Diesselmut gelegene Hofsgrund, sowie Muggenbrunn, letzteres dem
Schmelzwerk zugeordnet, und die jüngste Ausbausiedlung in der alten Vogtei
Todtnau. Entsprechungen auf der Münstertäler Seite fehlen.

Anhang

Bergrichter der zweiten Periode (nachweisbare Amtsjahre):

Ulrich Paumgartner nur 1535

Jacob Schimel-Voland 1535 1551

Sebastian Lehner 1557 1558

Gregor (Georg) Heyd 1558 1561

Jerg Barthel 1563 1580

Melchior Rauch 1580 1584

Lorenz Kopp 1590 1598

Christian Burger 1602 1612

Michael Winkelmeyer 1621 1633

Gewerken 1534 1600 (H = Hofsgrund, B = Britznach, T = Todtnau)

Mathis Sewer von Münster, 1534, 1539, 1544 (H)

Andreas Gessner, Felix Ott, Caspar von Lär, Hans Jacob Spät,

Michel Meinrad Spät von Zürich, 1537 (H, T)

Simon Winman von Zürich, 1539 (H, T), Verweser der Züricher

Wolfgang Kuchimeister von Zürich, Pächter (H, T), 1539, 1540, 1541

Christoph Kügler von Todtnau, 1539, 1540, 1541 (H, T, B)

Diebold Hüglin von Kirchzarten, 1540 (H), Verweser der Züricher

156 GLA Karlsruhe, 22/7, 1661, vgl. hierzu Anm. 121, S. 94.

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