Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0172
Zu danken ist, daß der Verfasser auch die barocke Judas Thaddäus-Kapelle auf

dem Ohmen beschrieben und gewürdigt hat. Wer sich für den Barock im Breisgau

interessiert, wird die Veröffentlichungen Manfred Hermanns über St. Märgen sehr

beachten müssen. TT ^

Hermann ßromnier

Heinz Erich Walter. Das Buch von Buchheim 769 1969. Das Ortsbuch von Buchheim
in der March. Ludwigsburg: Verlag Heinz Erich Walter 1969. 318 Seiten mit Ab
bildungen.

Die Schenkungsnotizen im Lorscher Codex, die für das Jahr 769 Übereignungen
einer Kirche und Liegenschaften auf der Buchheimer March an das Kloster Lorsch
überliefern, waren Anlaß für die 1200-Jahr Feier des Dorfes Buchheim und das
Erscheinen einer von der Jubiläumsgemeinde herausgegebenen und finanzierten
Ortschronik mit dem wohlklingenden Titel: Das Buch von Buchheim. Dem auf dem
Titelblatt als Verfasser hervorgehobenen Heinz Erich Walter assistierten mit Bei
trägen Heinrich Roth und Helmut Kalläne über die kirchlichen Verhältnisse sowie
Emil Kraft, Karl Löffler, Helmut Hunn, Franz Weber und Franz Winterhalter über
die Gemeindeentwicklung der Neuzeit und die damit eng verbundenen Bereiche der
Gemeindeorganisation, des Schulwesens, des Vereinslebens und der Schicksale ein
gesessener Familien. Heinz Erich Walter, der für den größeren Teil der Ortschronik
als verantwortlich zeichnet, hat sich vorwiegend mit den historischen Problemen des
Ortes Buchheim abgegeben.

Der wissenschaftliche Wert einer Ortschronik, wie sie anläßlich eines solchen oder
anderen Ereignisses zu entstehen pflegt, liegt vorwiegend in der Schilderung neu
zeitlicher Verhältnisse. Familiengeschichtliche Mitteilungen, Einblicke in das Vereins
leben oder in die Gemeindepolitik geben ein lebendiges Bild der Gemeindestruktur,
wie es vor allem der modernen sozialgeschichtlichen Forschung in weiterem Rahmen
von großem Nutzen ist. Hierin hat das Buch von Buchheim fraglos seine Verdienste.
Es wäre deshalb wünschenswert gewesen, wenn der wirtschafts- und sozialgeschichtlichen
Entwicklung vor allem in der Neuzeit noch mehr Raum gegeben worden wäre.
Die raschen Veränderungen von Handwerk, Landbau und Industrie hätten dies
gerechtfertigt.

Der vom Ortsnamen inspirierte Titel der Chronik stand auch Pate bei den ein
zelnen Kapitelüberschriften, so daß das „Buch von Buchheim" ein Buch von zehn in
sich geschlossenen „Büchern" geworden ist, von dem der Klappentext des Umschlages
verspricht, daß es den Rahmen einer Ortschronik sprenge und für die gesamte
Geschichte der March von Bedeutung sei. Niemand zweifelt, daß Buchheim eine der
ältesten Siedlungen der Freiburger Bucht ist und als namengebend für eine größere
Nutzungsgemeinschaft eben der Buchheimer March schon im frühen Mittelalter
Bedeutung hatte. Jeder, der sich für unsere oberrheinische Landesgeschichte
interessiert, nimmt deshalb gerne und erwartungsvoll das Buch von Buchheim in die
Hand. Recht bald jedoch sieht sich der Leser der Schwierigkeit gegenübergestellt, mit
dem redaktionellen Aufbau des Ortsbuches zurechtzukommen. Im einleitenden „Buch
des Ortes", in dem sich H. E. Walter laut Klappentext mit der Gemeindestruktur
befassen will, finden sich Flurnamen, Sagen über den Marchwald und eine Beschrei
bung der Feldkreuze. Das „Buch des Adels" berichtet über die fehlgeschlagenen
Bauernerhebungen, während das „Buch der Bauern" in epischer Breite die Ermordung
Kaspar Hausers in Ansbach abhandelt. Daß man im „Buch der Familien" neben
Geschlechtertafeln auf Artikelüberschriften wie „Wenig Bräuche im Jahreslauf" oder
„Altes Brauchtum im Gottesdienst" stößt, vermag auch den nachsichtigen Leser zu
verblüffen. Recht positiv dagegen hebt sich das von Heinrich Roth verfaßte
„Buch der Kirchen" ab, das als sachliches Kompendium der Pfarreigeschichte solid
und materialreich das religiöse Leben Buchheims im Wandel der Zeiten schildert.

170


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1971/0172