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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
90.1972
Seite: 51
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1972/0053
Bemerkungen zum Verhältnis von Königspfalz und
Bischofskirche im Herzogtum Schwaben unter den Ottonen

Von Josef Fleckenstein

Die folgenden Bemerkungen", ursprünglich als Fortsetzung eines langen
Gespräches gedacht, das ihr Verfasser schon vor vielen Jahren und über viele
Jahre hinweg mit Martin Wellmer führen durfte, können nun, nachdem der
Tod den alten Gesprächspartner entrissen hat, nur noch bezeugen, wie anregend
und fruchtbar der Austausch mit ihm war. Das Gespräch, das weiter
nachklingt, bezog sich bei wechselnder Thematik im Grunde immer auf das
Lieblingsfeld des am Oberrhein tief eingewurzelten Westfalen Wellmer: die
oberrheinische Landesgeschichte, über deren Burgen, Dörfer, Wälder er bereitwillig
seine reichen und intimen Kenntnisse mitteilte. Der Verfasser dieser
Zeilen erinnert sich noch besonders lebhaft daran, wie Wellmer wiederholt
auf die neu aufblühende Pfalzenforschung zu sprechen kam und unter dem
Eindruck der raschen Fortschritte, die sie dank der Förderung durch das
Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen zunächst für das alte Herzogtum
Sachsen machte1, meinte, daß die Pfalzen im Herzogtum Schwaben einen
ähnlich reichen Gewinn verhießen und dabei, wie stets im deutschen Südwesten
, eine eigene Problematik erwarten ließen.

Inzwischen hat die Pfalzenforschung, wie damals erhofft, auch im Bereich
des alten Herzogtums Schwaben gute Fortschritte gemacht: die Pfalz in Zürich,
der sogenannte Lindenhof, ist archäologisch wie historisch gründlich erforscht;
Bodman am Bodensee ist zwar archäologisch noch dunkel und problematisch
wie zuvor, aber historisch umfassend behandelt; für Ulm, das archäologisch
ähnlich schwierige Probleme aufwirft, dürfen wir in Kürze weiterführende
Ergebnisse erwarten; für das wichtige Hagenau liegen interessante Teilergebnisse
vor, ebenso für den Königshof Heilbronn2; für Neidingen, die letzte Zufluchtsstätte
Karls III., läßt die geplante Grabung durch Wolfgang Hübener
neue Einsichten erhoffen. Die Erforschung weiterer Königsplätze ist in Angriff
genommen, und man darf darauf vertrauen, daß unsere Kenntnis der einzelnen
Pfalzen und schließlich auch des Gesamtzusammenhanges, in dem sie stehen,
weiter um sich greifen wird. Dem soll und kann hier nicht vorgegriffen werden.

* Dem allgemeinen Charakter dieser Bemerkungen entsprechend werden die Anmerkungen in
engen Grenzen gehalten. So wird vor allem das Itinerar der Könige, das unsere Hauptgrundlage
bildet, nur in wenigen besonders wichtigen Fällen belegt. Der Fachmann wird die übrigen An
gaben für die Ottonen wie auch für die Karolinger anhand der Regesta Imperii leicht überprüfen
können. An Sekundärliteratur wird nur das Allernotwendigste gebracht.

1 Vgl. Deutsche Königspfalzen. Beiträge zu ihrer historischen und archäologischen Erforschung
(Veröffentl. des Max Planck-Instituts für Geschichte 11/1 und 2, 1963/65).

2 Zu Zürich: E. Vogt, Der Lindenhof in Zürich (1948); Bodmann: T h. Mayer, Die Pfalz Bod
man in: Deutsche Königspfalzen (wie Anm. 1) 1 (1963), 97 ff.; Ulm: W. Schlesinger, Pfalz
und Stadt Ulm bis zur Stauferzeit, Ulm und Oberschwaben. Mitt. des Ver. für Kunst und Altertum
in Ulm und Oberschwaben 38 (1967), 5 ff.; dazu demnächst die Diss. von Ursula Schmitt,
in den Veröffentl. des Max Planck-Instituts für Geschichte; Hagenau: A. H a n a u e r, La BoUrg
Imperiale de Haguenau, Revue d'Alsace 56 (1905), 113 ff. u. H. Witte, Gründung der Stadt
und Burg Hagenau ZGORh. NF 13 (1898), 389 ff; Heilbronn: K.-H. Mi stele , Zur Frage der
Heilbronner Pfalz, Schwaben und Franken 7 (1961) Nr. 8, dazu demnächst R. Schmieg.

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