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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0012
Meiertum Biederbach, während die restlichen vier alle durch wenigstens einen Namen
genannt sind. Offenbar war 1178 die Ausgestaltung der grundherrschaftlichen
Einteilung in Waldkirch noch nicht vollständig durchgeführt. Der große Bereich
Waldkirchs im Elztal ist durch die wenigen Namen hinreichend abgesteckt. Wie
wir es bei St. Trudpert im Münstertal oder bei den alten elsässischen Abteien in den
Vogesen feststellen können, so gehört auch zu Waldkirch ein großer geschlossener
Bezirk im Waldgebiet des Schwarzwaldes als grundherrschaftlicher Bereich. Es bedarf
keines besonderen Hinweises, daß der Klosterbereich im Elztal im 10. Jahrhundert
noch nicht ausgebaut, sondern nur als Anspruch zugewiesen war, dem die
bäuerliche Nutzung unter der Klostergrundherrschaft und den darauf aufbauenden
Rechtsinstitutionen erst allmählich folgte. Noch die Namenaufzählung von
1178 läßt erkennen, daß die Bedeutung des unteren Elztales, des späteren Meier-
tums Waldkirch, höher ist als die wirtschaftliche Erschließung der übrigen Talgebiete
, wenn sie hier zwei Namen (Bleibach, Ober- und Niederwinden) als Besitzmittelpunkte
nennt. Mit Denzlingen am Ausgang des Elz- und Glottertals beginnt
die Aufzählung der Güter Waldkirchs in der Freiburger Bucht. Es folgen die
Besitzungen in Hartkirch (St. Georgen) mit dem dicht dabei gelegenen Wendlingen,
hierauf Gündlingen nach dem Rhein hin, Ihringen am Kaiserstuhl24, ebenfalls am
Ostrand des Kaiserstuhls Bötzingen, am nördlichen Kaiserstuhl Königsschaff hausen
und im nördlichen Vorland Wyhl25 und die Wüstung Wellingen, abseits am Bleichbach
liegt das Gut Tutschfelden.

Bei St. Georgen und Wendlingen läßt sich aus den späteren Besitz- und Herrschaftsverhältnissen
recht gut erkennen, daß der Besitz von Waldkirch an den einzelnen
Punkten recht erheblich über die knappen Angaben von 1178 hinausgehen
konnte. Im Jahre 1217 übertrug die Äbtissin Berta von Waldkirch den Noval-
zehnten am Schlierberg dem Konrad Snewelin26; dieser rodete am Schlierberg in
den Jahren 1217-1223 und ließ sich den Novalzehnten nochmals von Äbtissin Willeburg
von Waldkirch bestätigen27. Die vom Süden her am weitesten nach dem heutigen
Stadtteil Wiehre vorspringende Bergzunge des Schlierbergs gehörte in den Bereich
der Pfarrei St. Georgen-Adelhausen, die der Abtei Waldkirch zustand28. Die
als „Stifterin" des Dominikanerinnenklosters zu Adelhausen geltende Schwester
Williburgis von Elzach ist wohl identisch mit der Äbtissin Williburgis von Waldkirch
, die als Patronatsherrin zu Adelhausen an der Klostergründung beteiligt
war 28\ Als Bischof Heinrich von Konstanz das Kloster der Dominikanerinnen zu

Hälfte des 12. Jahrhunderts ansehen." H. Rambach fügt hinzu: „Bei dem in der Bulle Papst Alexanders
III. besonders hervorgehobenen Besitz handelt es sich um Orte, an denen das Kloster Patronsrechte hatte.
Dies traf nur für einen beschränkten Teil der im herzoglichen Stiftungsgut gelegenen Ortschaften zu." —
Die Schriftleitung.]

24 1316 begegnen noch Güter der Abtei Waldkirch in Dorf und Bann Ihringen; Krieger 2I 1085 f. Den
Kirchensatz verkaufte Waldkirch im Jahre 1356 an die Deutschherren; K r i e g e r 2I 256.

25 1324 wid genannt monasterii in Waltkilch curia sita in Wile prope Endingen; Krieger 2II, 1522.

26 H e f e 1 e, Freib. UB I 13 n. 30.

27 H e f e 1 e, Freib. UB I 24 n. 39. Die Verleihung 1217 war erfolgt, antequam ipse mons excoli cepisset.
Unter den Zeugen erscheinen 1223 auch die Pfarrer der Waldkirch zustehenden Kirchen in Bötzingen,
Hartkirch-St. Georgen und Simonswald.

28 Der Liber marcarum vom Jahre 1360 70 verzeichnet ecclesia Hartchilch cum capellis videlicet Uffhausen
et Wendlingen cum filia Adelhausen; Freib. Diöz. Archiv 5, 89; K r i e g e r 2II 748 f.

28a H e f e 1 e, Die Stifter des Adelhauser Klosters, in: Schauinsland 61 (1934).

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