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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0016
Hubenliste werden Buchheim und Neuershausen mit 7 Hufen erwähnt54. Auch die
in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts gegründete Abtei Schuttern in der Ortenau,
die zu den von Straßburg beeinflußten Gründungen am Brückenkopf nach dem
Kinziggebiet zählte, besaß frühen Besitz in Buchheim; er wurde 878/79 an Lorsch
überlassen, das dafür seinen Besitz in Bötzingen an Schuttern aufließ55. Die Güter
von St. Gallen im Mooswaldbereich waren wenig bedeutend56. Buchheim und
Benzhausen begegnen 788 in einer St. Gallischen Urkunde; in Hochdorf treffen wir
80457, in Bötzingen 809 Güter der Abtei St. Gallen58. Auch in Neuershausen finden
wir 861 St. Gallen begütert59; in Haslach am Ostrande des Mooswaldes ist St. Gallen
bereits 786 anzutreffen60. Doch die St. Gallischen Besitzungen waren hier zu
gering, als daß sie im Mooswaldgebiet organisatorisch zusammengefaßt worden
wären; sie gehörten zu dem Verwaltungsmittelpunkt, den St. Gallen in Wittnau
im Hexental geschaffen hatte. Wenn die nördlichen Teile des Mooswaldgebietes
durch die hineinragende Nimburger Höhe bereits verhältnismäßig sehr früh von
einer ziemlich dichten Gruppe von Siedlungen erfaßt war, so finden wir im südlichen
Teil eine weniger intensive Auflockerung des Mooswaldes; hier wurde er
mehr vom Rande her erfaßt; einmal reichten die Dörfer vor dem Tuniberg, die
ihren kirchlichen Mittelpunkt in Wippertskirch besaßen61, dicht an den Wald
heran, dann aber auch Bechtoldskirch auf der Brücke zwischen Tuniberg und Batzenberg
und schließlich am Fuße des Schönbergs der Pfarrbezirk von Hartkirch-
St. Georgen. Im Mooswald selbst lag Umkirch, dessen ursprünglicher Einflußbereich
sich an seinem Pfarrsprengel noch ablesen läßt; er reichte von Gottenheim am
Nordende des Tuniberges bis nach der Kirche St. Peter vor den Toren des alten
Freiburg und begriff auch Hochdorf und Holzhausen noch in sich62. Wir befinden
uns hier mitten im Gebiet, in dem die frühen -kirch-Orte des Breisgaus gehäuft
auftreten. An anderer Stelle63 konnte bereits nachgewiesen werden, daß diese Orte
in das 8. Jahrhundert gehören, als die Breisgaulandschaft wieder fest in die fränkische
Herrschaft eingegliedert wurde. In der fränkischen Zeit waren kirchliche Organisationen
und Erfassung eines Gebietes in der staatlichen Ordnung auf das
engste miteinander verbunden. Die -kirch-Orte im südlichen Teil der Freiburger
Bucht lassen erkennen, wie die fränkische Verwaltung diesen Raum zu durchdringen
versuchte, während am Kaiserstuhl selbst der große Fiskalbesitz mit den Mittelpunkten
Breisach, Sasbach und Riegel entstand64. In diesem Zusammenhang
bleibt die Frage zu erörtern, ob nicht Waldkirch selbst dieser Gruppe der frühen
-kirch-Orte des Breisgaus zuzugesellen ist. Die Merkmale der frühen -kirch-Orte

"Glöckner III 164 n. 3657.
"Glöckner III 66 n. 2670.
56 W a r t m a n n, UB St. Gallen I 108 n. 115.
"Wartmann I 169 n. 179; K r i e g e r 2I 990.
58 Wartmann I 193 n. 203.
59Krieger2II 315.

60 Wartmann I 104 n. 110.

61 Bü 11 n e r, in Zeitschr. f. d. Gesch. d. Oberrheins N. F. (1939) 354 f.

62 Ebda S. 355; K r i e g e r 2II 1242 f.; Freib. Diöz. Archiv 5, 89.

63 B ü 11 n e r, Franken u. Alamannen im Breisgau und Ortenau, in: Zeitschr. f. d. Gesch. d. Oberrheins
N. F. 52 (1939) 323 359, bes. S. 353 ff.

64 H, B ü 11 n e r, Reichsbesitz am nördlichen Kaiserstuhl bis zum 10, Jh., in: Schauinsland 67 (1941) 26 31.

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