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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0023
im ausgedehnten Forst des Hardtwaldes. Opfingen am Tuniberg wurde 1006 an
Basel vergabt97, Thiengen kam 1008 an das Bistum98. Im gleichen Jahre ging der
Wildbann im Mooswaldgebiet an Basel über99; derselbe Zeitpunkt wird auch für
die Verleihung des Wildbanns im Kaiserstuhl anzusetzen sein100. Von den Gütern,
die in dem Privileg mit dem Datum von 1139101 genannt sind, seien hier nur der
Dinghof mit der Kirche in Umkirch erwähnt, sowie die Kirchen in Lehen und Zäh
ringen. Bis unmittelbar vor das spätere Gebiet der Stadt Freiburg reichte der Basler
Einflußbereich. Die Ausstattung Basels führt uns nochmals die Größe und Ausdehnung
des Reichsgutes deutlich vor Augen, das zur Ottonenzeit im Breisgau teils
erneuert, teils neugebildet war. Die Abtei Waldkirch wurde durch diese Besitzveränderungen
, die sich in den Jahren 1006-1008 in dem Gebiet abspielten, in dem
auch ihre Besitzungen lagen, nicht in Mitleidenschaft gezogen. Da das Bistum Basel
im Laufe der späteren Entwicklung die Möglichkeiten nicht benutzte, die in den
ihm übertragenen Besitzungen und Rechte lagen, sondern diese ihm bald wieder
entglitten und von dem weltlichen Adel benützt wurden, so hatte das Hereinkommen
Basels in den Interessenbereich Waldkirchs für die Abtei nur die eine Folge,
auf die Zukunft gesehen, daß sie fast allein von dem großen Reichsgutkomplex der
Ottonenzeit noch als geschlossenes Ganzes übrig blieb.

Die eigenartige Verteilung des Besitzes und die Besonderheiten der Pfarreinteilung
um Maurach102 geben uns auch Hinweise, um die Geschichte des Glottertals
etwas aufzuhellen. Wie wir sahen, begegnet der Name des Glottertals im Privileg
Alexanders III. von 1178 nicht; mit Heuweiler zusammen ist es unter den Perti-
nenzien von Denzlingen zu suchen103. Das untere Glottertal gehörte zur Grundherrschaft
der Abtei Waldkirch104; der obere Teil, einschließlich der späteren Pfarrkirche
, war ein Teil des Dinghofes in Maurach und ging mit diesem 962 an das
Bistum Konstanz über105. In der bekannten Urkunde Friedrichs I. für Konstanz
vom Jahre 1155, die auch die Umschreibung der Diözesangrenzen enthält, wird
auch curtis in Muren eum ecclesia unter den Besitzungen des Bischofs genannt106.
Allmählich nahm die Bedeutung des alten Mittelpunkts in Maurach jedoch ab, die
größere Wichtigkeit kam vom 14. Jahrhundert an dem Besitz im Glottertal zu.
Entsprechend verlagerte sich auch die Pfarrei; vom Jahre 1302 wissen wir noch, daß
sie in Maurach sich befand, der wirtschaftliche Schwerpunkt hatte sich damals noch
nicht eindeutig ins Glottertal verlegt; zwei Höfe, Maurach und Glottertal, erschei

97 Mon. Germ. DD HII 144 n. 118.

98 Vgl. Zeitschrift f. d. Gesch. d. Oberrheins 4 (1853) 474 480.
"Mon. Germ. DD HII 222 n. 188.

100 Dieser Wildbann wird als Basler Lehen an die Uesenberger im Lehensbuch um 1300 erwähnt; T r o u i 1

1 a t, Mon. de Bale III 12. Item die wildpann umb den Kayserstuhl, item das bad und den Talgang ze
Vogtsberg; Zeitschr. f. d. Gesch. d. Oberrheins 15 (1863) 238; N. F. 28 (1913) 379 f.

101 JL 7985; Germ. Pont. II 2 S. 224 n. 13.

102 Vgl. Schauinsland 4 (1877) 34 38; Kunstdenkmäler Badens VI 1 (1904) S. 127 f.

103 (entfällt).

104 B a d e r, Oeffnung des stift waldkirchischen Dinghofes im Glottertale, in: Z. f. d. G. d. Oberrheins 20
(1867) 484-489.

105 B a d e r, Urkunden über den domkapitel constanzischen Dinghof im Glottertale, in: Z. f. d. Gesch. d.
Oberrheins 20 (1867) 353 383, 470 483.

'"«Stumpf 3730; Wirtemberg. U. B. II 95.

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