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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0045
Evangelische Bilderpredigt

Nachreformatorische Wandmalereien in der Kirche von Nimburg

Von Renate Stegmaier-Breinlinger

1789 beklagten sich die Einwohner des Breisgaudorfes Nimburg wie sehr oft im
Lauf der Geschichte über ihren weiten Kirchweg; denn das zuständige Gotteshaus
lag wie heute noch weit außerhalb der Ortschaft am westlichen Abhang des Nim-
berges auf einer Stelle, die Obernimburg genannt wird zur Erinnerung an einen
abgegangenen Dorfzinken. Zwei Burgen, die obere und untere1, befanden sich in
der Nähe - die eine vielleicht an ihrer Stelle? - als sie im 12. Jahrhundert zum ersten
Mal als Pfarrkirche2 erwähnt wurde. Aus einer Nachricht des 14. Jahrhunderts
kennen wir Johannes den Täufer als Patron3. 1456 berief Markgraf Karl L
von Baden Antonitermönche hierher, die ihr Kloster neben die Kirche bauten und
diese 1493 inkorporierten. Um 1545 in den Wirren der Reformation ging das Kloster
unter, das sich neben der Seelsorge die Pflege der Pestkranken zur Aufgabe ge^
macht hatte. Die Kirche blieb. Seit 1556 diente sie jedoch wie alle anderen in der
Herrschaft Hachberg, die zur Markgrafschaft Baden-Durlach gehörte, lutherisch
reformierten Gottesdiensten. Die Klostergebäude nutzte die markgräfliche Herrschaft
als Sitz der Verwalter ihrer umliegenden Domänen4.

Aber lassen wir die Nimburger Bürger von 17895 zu Wort kommen: „Die Gemeinde
wiederholt ihre schon vieljährige Bitte um einen Kirchthurm, da sie ihre
große Glocke nicht länger brauchen kan. Noch lieber aber wäre es ihr, wenn anstatt
einer zu bauenden Zehendscheuer im Dorf die Kirche ins Dorf gesetzt und dagegen
die bisherige Kirche zu Obernymburg zu einer Zehendscheuer aptirt würde, wozu
sie groß genug ist. Auf diese Art erhielte die herrschaftliche Bedienstung mehr Bequemlichkeit
und Vorteil durch die Zusammenstellung der Verwaltungsgebäude,
und der Gemeinde wäre der mühsame Kirchgang, der viele abhält und der Gesundheit
nachtheilig ist, erspart." Die Kirche überdauerte glücklicherweise die
Verlegungsversuche, vermutlich weil das Geld zu einem Neubau fehlte. Kunstsinnige
Historiker, die das alte Kirchlein mit seinen burgartigen unteren Turmgeschossen
oder dem heute als Sakristei dienenden gewölbten gotischen Chor, einem
Rest der ehemals geosteten Kirche, der sich neben dem Turm östlich an das von

1 Wolfram Stolz, Nimburg in seiner Vergangenheit und Gegenwart, o. O. 1955. S. 17.

2 Ebd. S. 18.

3 Ebd. S. 18.

4 Ebd. S. 21.

5 Akten des GLA Karlsruhe 74/4069.

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