Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0060
erfolgen. Dieser Vorschlag und einige Varianten fanden jedoch nicht die Gegenliebe
der Militärverwaltung, die mit Nachdruck auf eine zusätzliche Erweiterung
über den damaligen Hüttenweg hinaus bestand. Eine am 25. Januar 1902 zwischen
den Beauftragten des Infanterieregimentes 113, des Feldartillerieregimentes 76 und
des Stabes der 29. Division mit dem Garnisonsbauinspektor Weinlig einerseits und
dem Vertreter der Stadt, wieder Stadtbaumeister Buhle, andererseits, brachte lediglich
das Ergebnis, daß die Schießstände unter allen Umständen in den Mooswald
zu verlegen sind. Am 28. Mai 1902 meinte dann Generalleutnant von Fallois
lakonisch, daß er die Verhandlungen bezüglich der Vergrößerung des Exerzierplatzes
als gescheitert ansehe und dem Projekt Gundelfingen aus militärischen
Gründen seine Empfehlung angedeihen lassen werde. Die Verlegung der Schießstände
in den Mooswald ginge dagegen seiner Meinung nach in Ordnung. Offensichtlich
war Gundelfingen nur als Schreckschuß gedacht, denn seitens der Garnisonsverwaltung
vermutete man, daß die Stadt auch den Übungsplatz der Truppen
gerne auf eigener Gemarkung behalten hätte. Diese Rechnung ging jedoch nicht auf.
Die Stadtverwaltung selbst erklärte nicht ohne Ironie, daß man gegen ein Üben
der Truppen in Gundelfingen absolut nichts einzuwenden habe und man auf den
bisherigen Vorschlägen bestehen werde. Unterstrichen wurde die Tatsache, daß es
sich nur um einen Schreckschuß gehandelt haben kann, durch ein Schreiben der Garnisonsverwaltung
vom 9. Oktober 1902, mit welchem sich diese mit der Exerzierplatzerweiterung
in dem von der Stadt vorgeschlagenen Umfange einverstanden
erklärte. Nun trat eine längere Pause in den Verhandlungen ein, die die Beteiligten
wohl zu der Erkenntnis gebracht hat, daß es auch aus militärischen Gründen uninteressant
sein dürfte, wegen einiger Geländestreifen jahrelang zu feilschen. Erst
am 5. Januar 1905 hören wir wieder wegen der Exerzierplatzerweiterung und zwar
in der Weise, als die Großherzogliche Domänenverwaltung um eine Stellungnahme
gebeten wird, ob mit der Benützung ihres Anteiles an dem Exerzierplatz auf
die Dauer gerechnet werden kann. Die Zusage konnte die Großherzogliche Domänenverwaltung
nicht geben, was die Stadtverwaltung in ihrer bisher eingenommenen
Stellung bestärkte. Am 30. Oktober 1905 konterte die Stadtverwaltung mit
recht, daß man von ihr kein Entgegenkommen in Punkto Exerzierplatzerweiterung
erwarten könne, wenn selbst die Großherzogliche Domänenverwaltung keinen
entgegenkommenden Standpunkt einnehmen würde. Dabei war allerdings zu
berücksichtigen, daß das Staatsgelände bereits von jeher für die Zwecke des Exerzierplatzes
genutzt wurde, so daß es sich hier nur darum handelte, einen bestehenden
Zustand zu untermauern. Im Februar 1906 wurde die leidige Frage dann endgültig
begraben und lediglich die Verlegung der Schießstände in den Mooswald, in
das Gewann „Eselswinkel", durchgeführt.

Zur Erläuterung sei darauf hingewiesen, daß mit dem „Königlichen Ministerium
" das „Königlich Preußische Kriegsministerium" in Berlin gemeint war, das
für alle deutschen Staaten in militärischen Fragen die Federführung und Entscheidungsgewalt
hatte. Diese Regelung war eine Folge der mit den deutschen Fürsten
durch Preußen am 25. 11. 1870 vereinbarten Militärkonvention. In diesem Zusammenhang
erhielten die landesfürstlichen Regimenter zusätzlich preußische Nummern
. In Freiburg lag das 5. Badische Infanterieregiment, das die zusätzliche Num-

58


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0060