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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0064
am 31. 12. 1912 wurde der Grundstein hierfür gelegt. An diesem Tage ging bei der
Stadtverwaltung die Zusage auf Errichtung der Fliegerstation auf dem Hirten-
häuslefeld ein, unter der Voraussetzung, daß Einigung mit den beiden stationierten
Regimentern (5. Badisches Infanterie-Regiment 113 und 5. Badisches Feldartillerie
-Regiment 76) über die Benutzung des Exerzierplatzes erzielt werde. Die am
9. 11. 1912 geführten grundsätzlichen Verhandlungen sahen als Teilnehmer den
Oberstleutnant Friedrich von der Unterkunftsabteilung, den Wirklichen Geheimen
Kriegsrat Schmidt von der Intendantur des XIV. Armeecorps, Baurat Breisig
vom Militärbauamt Freiburg und Oberleutnant Mackenthun von der Lehranstalt
für Militärflugwesen (wahrscheinlich in Straßburg). Zur Bedingung wurde seinerzeit
gemacht, daß Freiburg die Fliegerkaserne genauso in eigener Regie bauen
würde, wie dies Lahr mit der Artillerie-Kaserne getan habe, so daß dem Militärfiskus
keine Kosten entständen. Die Stadt wollte für ihr Entgegenkommen, daß sie
die dubiose Fliegerei aufnehmen werde, bei nächster Gelegenheit einen Ausgleich
in Form der Verlegung einer vornehmen Kavallerie-Einheit in die Stadt haben!
Auch bei der Fliegerstation stand Freiburg in Konkurrenz mit Lahr und Müllheim,
so daß die Kavallerie nur zum deklamatorischen Rückzugsgefecht gedient haben
dürfte. In der Rekordzeit von 6 Monaten - Mai 1913 bis 31. 10. 1913 - errichtete
das städtische Hochbauamt (Vorstand Thoma, Stadtbaumeister Stammnitz) das
dreistöckige Mannschaftsgebäude und das zweistöckige Wirtschaftsgebäude mit
Offizierszimmern, ferner einen Hofabort und einen Pferdestall.

Das Militärbauamt baute die technischen Anlagen und die Hallen auf Kosten
des Militärfiskus. Für ihr ganzes Engagement, zu dem auch die unentgeltliche
Hergabe des Platzes gehörte, erhielt die Stadt lediglich eine Verzinsung der Baukosten
. Zu den technischen Einrichtungen gehörte auch ein Beobachtungsturm mit
Blinkfeueranlage. Die Gebäude wurden in Hausteinen mit Biberschwanzdächern
erstellt. Die örtliche Bauleitung hatte Dipl.-Ing. Architekt Pfrengle aus Kappel
bei Neustadt. Wegen der schnellen Bauzeit war die Anlage bis 1916 Quelle ständigen
Ärgernisses. Zunächst kam es auf der Baustelle zu Streit- und Protestaktionen,
weil man italienische Bauarbeiter vorgezogen habe, während ihre deutschen Kollegen
arbeitslos seien. Außerdem beklagte sich das Militärbauamt über die zu
schnelle Bearbeitung durch das städtische Hochbauamt, so daß es mit der Prüfung
der Pläne nicht nachkommen würde. Am 2. Mai 1914 mußte sich der Reichstagsabgeordnete
Fehrenbach einschalten, da durch unzulässige Mörtelmischungen bei den
technischen Bauten schwere Verstöße durch Breisacher Unternehmer vorgekommen
seien. Naturgemäß wies die Stadt darauf hin, daß es dazu nicht gekommen wäre,
wenn man Freiburger Betriebe mit der Ausführung betraut hätte. Die Freiburger
durften dann im Sommer 1914 dafür die Funkerkaserne erbauen. Am 17. 7. 1916
beklagte man sich über die Feuchtigkeit des Mauerwerkes, das Abbröckeln von
Farbe und Verputz und über das Nichtfunktionieren des Hofabortes. Letztlich
stellte sich 1917 heraus, daß die Baukosten von 350000.- Mark um 100000.
Mark überschritten wurden. Als teilweise Entschuldigung konnte man wenigstens
eine höhere Raumzahl anführen.

Erster und letzter Kommandant der Fliegerstation in Friedenszeken wurde
Hauptmann Barends, der aus Straßburg kam und dem Freiburger Infanterieregi-

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