Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0068
alten Exerzierplatz nur als Flugplatz, und nicht für sportliche Einrichtungen, zu
verwenden.

Nachdem die sachlichen Voraussetzungen geschaffen waren, ergibt sich die Frage,
welche Entwicklung der vorgesehene Liniendienst genommen hat. Im Januar 1925
mußte Bürgermeister Dr. Hofner als zuständiger Referent zunächst einen Einspruch
des Reiches und des „Badischen Ministeriums des Innern" in Karlsruhe entgegennehmen
, wonach eine Rheintallinie aus außerpolitischen Erwägungen nicht
genehmigt werden könne. Dabei wird man den Eindruck nicht los, daß die außenpolitischen
Erwägungen von Karlsruher Überlegungen beeinflußt waren. Zur gleichen
Zeit äußerte sich auch die Stadt Villingen sehr verbittert über die Nachbarstadt
Donaueschingen wegen unfairen Verhaltens der „Badischen Luftverkehrsgesellschaft
", die als Trägerin eines Liniendienstes vorgesehen war.

Ein zweiter Schuß gegen die Freiburger Flugbegeisterung ging einen Monat später
los. Im Februar 1925 verbietet das Reichsverkehrsministerium in Berlin die private
Fliegerschule Voss &; Haal, die im Jesuitenschloß bei Merzhausen untergebracht
war. Zugleich wird der weitere Ausbau des Exerzierplatzes untersagt, da
das „Alliierte Luftfahrt-Garantie-Komitee" für die Einhaltung der Beschränkungen
in der neutralen Zone entsprechende Vorstellungen erhoben habe. Gestattet
wird der Betrieb als Notlandeplatz und für Schönwetterflüge, wie man den damaligen
gelegentlichen Luftverkehr nannte. Alle festen Einrichtungen sind nicht gestattet
. Die Einhaltung dieser Verbote wird am 13. März 1925 durch eine Kommission
der Entente kontrolliert, die auch die drei Flugzeuge der Firma August
Fohr, die der Fliegerschule zur Verfügung standen, inspizierte.

Diese Maßnahmen hielten jedoch die ins Rollen gekommene Entwicklung nicht
mehr auf. Im April 1925 wird die private „Luftverkehrsgesellschaft Schwarzwald
G.m.b.H." unter Beteiligung der Stadt Freiburg gegründet. Sie domiziliert in der
Kaiserstraße 141. In Mannheim entsteht die „Baden-Pfälzische Luftverkehrs-AG."
mit der vorher eine Einigung über Beteiligungen und Betrieb der Linien nicht erreicht
werden konnte. Die Linie Mannheim-Baden-Baden-Freiburg-Basel wird
aus politischen Gründen abgelehnt. Die als Ersatz vorgesehene Linie nach München
über Baden-Baden und Stuttgart, die vom „Süddeutschen Aero-Lloyds" betrieben
werden soll, scheiterte an der Subventionsfrage. Trotzdem ist es eine Schwestergesellschaft
dieses Unternehmens, die „Baden-Pfälzische-Luftverkehrsgesellschaft",
die ohne Konzession vom 24. 8. bis zum 17. 9. 1925 den Liniendienst Mannheim-
Freiburg-Basel aufnimmt. Prompt wird ihr vom „Badischen Ministerium des Innern
" am 7. Oktober 1925 diese Tätigkeit verboten. Nun beweist sich aber die
internationale Solidarität der Fliegerei. Die „Baiair" (Basler-Luftverkehrs-A.G.)
befliegt die Linie bis zum 31. Oktober weiter, und muß sie dann wegen schlechter
Wetterlage einstellen. Sicher stand hier nicht die traditionelle Freundschaft Freiburg
-Basel Pate, sondern handfeste wirtschaftliche Überlegungen; immerhin ist
dies Ereignis wert, festgehalten zu werden. Das wirtschaftliche Kalkül siegte auch.
41 % der Fluggäste und 31,7 °/o der Einnahmen in dieser Zeit resultierten aus Freiburg
. Die Passagiere, die um 8.00 Uhr in Basel abflogen, waren um 10.30 Uhr in
Mannheim. Der Rückflug ging um 16.30 Uhr von Mannheim mit Ankunft in Basel
um 19.00 Uhr. Der Aufenthalt in Freiburg und Baden-Baden war auf jeweils

66


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0068