Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0075
dieser Finanzierungsfrage scheiterte auch die Weiterführung der Linie von Stuttgart
nach München. Dafür war eine Schwarzwaldlinie ins Gespräch gekommen, die
von Frankfurt am Main über Mannheim-Karlsruhe-Baden-Baden und Villingen
nach Konstanz führen sollte. In diese Entwicklung schaltete sich die Stadtverwaltung
rechtzeitig mit dem Plane ein, die Linie von Freiburg über Villingen nach
Konstanz zu betreiben. Diese neue Linie kam vom 1. 6. bis zum 1. 9. 1930 auch
tatsächlich zum Tragen. Die „Nordbayrische Verkehrsflug-A.G." beflog mit Messerschmitt
M 18b - Flugzeugen diese Strecke. Zur gleichen Zeit wurde die Linie 46
von Freiburg nach Stuttgart in der Zeit vom 1. 5. bis 1. 11. 1930 mit Dornier-
Merkur-Flugzeugen betrieben. Eine Ausdehnung des Liniennetzes nach Nürnberg
und Basel scheiterte auch jetzt wieder an der Subventionsfrage. Neben den bereits
genannten Flugzeugtypen wurden ab 1930 auf dem Freiburger Flugplatz Junkers
F 24, W 33/34, Focke-Wulf A 17 Möve, Messerschmitt M 20 und Junkers Ju 160
geflogen. Eine Kommission stellt am 22. April 1931 fest, daß der Freiburger Flughafen
für alle Typen geeignet sei. Bedeutendere Städte, wie beispielsweise Dresden,
konnten mit diesem Prädikat nicht aufwarten. Auch Baden-Baden, das sich früh
um einen regelmäßigen Flugdienst gekümmert hat, konnte mit dem Ausbau des
Freiburger Flughafens nicht Schritt halten. 1931 erhielt Freiburg mit der Linie 49
Gießen-Freiburg-Konstanz die dritte Flugroute und wurde somit zu einer Drehscheibe
im nationalen Flugverkehr.

Die einschneidenden Änderungen
im „Dritten Reich"

Entscheidende Veränderungen in den Verhältnissen auf dem Freiburger Flugplatz
brachte das Jahr 1933. Das „Dritte Reich" als Trägerin eines verhängnisvollen
nationalen Gedankengutes, sah die Fliegerei von einer anderen Warte. An
Stelle der sich zumindest in Freiburg als dynamisch erwiesenen städtischen und
privaten Initiativen, traten die Direktiven des neugegründeten Reichsluftfahrtministeriums
in Berlin und später des Luftkreiskommandos V in München. Zunächst
bedeutete die neue Reichsregierung offensichtlich einen Fortschritt für den
Gedanken der Fliegerei. Noch am 11. Mai 1932 wurde durch die badische Regierung
, vertreten durch Oberregierungsrat Dr. Schüly, eine Streichung der Linie 46
nach Stuttgart verlangt mit der Begründung, daß an dieser Linie ja doch nur eine
badische Stadt beteiligt wäre. Ferner stand eine Kürzung der Subventionen von
50000 - RM auf 30000 - RM und die Ausschaltung im internationalen Verkehrsnetz
nach Genf-Amsterdam-Paris und Wien zur Diskussion. Diese Gefahren für
den Bestand des Flugbetriebes am Oberrhein und in F.eiburg konnte nur in letzter
Minute mit parlamentarischer Unterstützung der NSDAP, der Kommunen, der
Handelskammer und der „Baden-Pfälzischen Lufthansa" abgewehrt werden. Die
positiven Aussichten für die Verkehrsfliegerei währten jedoch nur kurze Zeit. Bereits
im Jahr 1935 hat die Reichsregierung die geplante internationale Fluglinie
Ostende-Saarbrücken-Freiburg-Zürich abgelehnt, da eine derartige internationale

73


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0075