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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0082
bürg", und am 29. 3. 1912 in „Breisgauverein f{jr Luftfahrt e. V." geändert. Die
Generalität war zunächst auf den Posten des Vorsitzers abonniert. General der Infanterie
Hans Gaede leitete ab 1907 die Vereinsgeschicke, 1917 folgte General
Max Sommer und 1923 Generalleutnant Theodor Mengelbier.

Die ersten Jahre waren gekennzeichnet von der Ballon- und Zeppelin-Luftschiffahrt
. Die Begeisterungsstürme, die die „Zeppeline" in den ersten drei Jahrzehnten
unseres Jahrhunderts auslösten, übertrugen sich auf die junge Motor- und
später Segelfliegerei. So war es auch in Freiburg: Ein Freiballon eröffnete am 26. 5.
1907 die Ära der Fliegerei. Der vom „Breisgauverein für Luftfahrt" (BLV) gecharterte
Ballon unter der Führung von Hauptmann Spangenberg startete am
„alten Gaswerk" an der Ferdinand-Weiß-Straße. Rund 25 Jahre lang wurden hier
die Ballonfahrten gestartet und nicht auf dem Exerzierplatz. Bereits 1911 feierte
man die 50. Ballonfahrt. Diese erstreckten sich nicht nur auf den Heimatbereich;
bis in die Rheinlande, in die Bretagne und an die böhmische Grenze führten die
Reisen. Ebenfalls 1911 fuhr ein Freiballon zur „Internationalen Ausstellung" nach
Turin und nahm dort an Höhenflügen teil. Professor Dr. Robert Liefmann, ein
anerkannter Rechtswissenschafter der Universität, organisierte die Fahrten. Er war
einige Jahre Vorsitzender des BLV nach dem 1. Weltkrieg und an den „Pfingst-
Segelflugtagen" auf dem Feldberg 1932 maßgebend beteiligt. Als Opfer einer
verhängnisvollen Rassenpolitik im „Dritten Reich" erfüllte sich sein Leben am
21. 3. 1941 im Konzentrationslager Gurs in Südfrankreich.

Der erste Freiballonstart nach dem 1. Weltkrieg sollte 1928 wieder auf dem
alten Platz am Gaswerk erfolgen, verbunden mit einer Autoverfolgungsfahrt des
ADAC. Geliehen wurde der Ballon vom „Frankfurter Verein für Luftschiffahrt".
Das Glück war dem Veranstalter nicht hold. Durch einen Windstoß blieb der
Ballon an einer Telegrafenleitung hängen und mußte notlanden. Man suchte nun
nach einem geeigneteren Platz. Man fand ihn auf dem Gelände Ecke Gutleut- und
Schönbergstraße, heute Ecke Karl-Kistner- und Eschholzstraße und mit Kleingärten
belegt. Am 28. Juli 1931 fand hier der erste, geglückte Start statt. Auch dieser
Aufstieg war mit einer Autoverfolgungsfahrt verknüpft. Für die Unterhaltung
sorgte die Sanitätskapelle Freiburg. Eine ähnliche Veranstaltung wurde am 25. 6.
1933 durchgeführt. Einen Freiballon auf den Namen „Freiburg" gab es aber wohl
nur einmal. Er gehörte dem „BLV" und wurde 1910 von Oberbürgermeister Dr.
Otto Winterer getauft.

Auch für die bauliche Entwicklung vom Exerzierplatz zum Flughafen gab der
„BLV" den ersten Anstoß. Anläßlich des „Oberrheinischen Zuverlässigkeitsfluges"
am 20. 5. 1911, dessen örtliche Ausrichtung der „Breisgauverein für Luftfahrt"
übernommen hatte, wurde die erste provisorische Flugzeughalle in Gestalt eines
Schuppens errichtet. Im Sommer 1912 folgte die erste feste Halle, da nun der Exerzierplatz
immer häufiger für Flugzeuge verwendet wurde. Der erste Flugtag unter
der Regie des „BLV" fand ebenfalls am 20./21. 5. 1911 statt. Dieses Datum wurde
damit zum Geburtstag für die Tradition der Freiburger Flugtage, die der BLV
bis in unsere Tage fortsetzt. Der Verein hat damit wie keine andere Institution der
Freiburger Bevölkerung die Idee des Flugsports und des Luftverkehrs nahe gebracht
.

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