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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0084
Kern) und zwei „Klemm-Daimler"-Leichtflugzeuge (mit Weller und Hanser) eingesetzt
. Die jetzt als Linienmaschine stationierte „Dornier-Merkur" der „Deutschen
Lufthansa" führte wieder Rundflüge durch.

Ein im Jahr 1929 vorgesehener Flugtag mit Ernst Udet kam nicht zustande, da
die verlangte Garantiesumme von RM 3000.- durch die Stadt Freiburg nicht gestellt
wurde. 1930 führte die „Schindler-Flug" einen Flugtag in eigener Regie durch,
auf den noch zurückzukommen sein wird. Das Jahr 1931 bescherte Freiburg
keinen Flugtag. Ein entsprechendes Ersuchen der „Deutschen Flugsportvereinigung
" D. Köster in Gleiwitz mußte von der Stadt Freiburg abgelehnt werden, da
Auskünfte nicht auf die Seriosität des Unternehmens schließen ließen. Auch ein
Angebot der damals bekannten Fallschirmspringerin Lola Schröter-Vorescou mußte
abgelehnt werden, da ein Träger für eine derartige Veranstaltung nicht zu finden
war. Den letzten Flugtag einer privaten Sportfliegergemeinschaft vor den politischen
Ereignissen des „Dritten Reiches" hielt der „BVL" am 24. 7. 1932 ab. Neben
vier „Klemm-Leichtflugzeuge" der „Südwestdeutschen Sportfliegervereinigung"
Gießen nahm der Fallschirmspringer Georg Resch aus Würzburg an der Veranstaltung
teil, der zum ersten Male in Freiburg einen Zielfallschirmabsprung durchführte
. Erstmalig wurde auch ein Segelflugzeug-Schleppstart mit einem Motorflugzeug
vorgeführt, während der Auto-Segelflugzeugschleppstart mit einem Flugzeugtyp
„Professor" mißlang. Vielleicht war dieses schlechte Omen Anlaß dafür,
daß auf dem Freiburger Flugplatz stets der Windenstart oder Motorflugzeugschleppstart
mit Priorität betrieben wurde. Die Linienmaschine Freiburg-Stuttgart,
jetzt ein „Fokker F II-Eindecker" mit sechs Sitzplätzen, führte unter Freiherr von
Manteuffel Rundflüge durch. Ferner wurde, wie an allen anderen Flugtagen, das
Ballonrammen durchgeführt. Etwa 8000 Zuschauer erfreuten sich der Darbietungen
, die von der Feuerwehrkapelle unter der Leitung ihres unvergessenen Dirigenten
, Kapellmeister Reiber, musikalisch umrahmt wurden. Die Feuerwehrkapelle
nahm auch die musikalische Gestaltung des Flugtages vom 1. 7.1928 vor.

Kurz nach diesem Flugtag wetterleuchtete es auch über dem Freiburger Flugplatz
. Die Jahre der Eigeninitiative und des Aufschwunges in Zusammenarbeit von
Wirtschaft, Sport und Stadtverwaltung gingen dem Ende entgegen. An ihre Stelle
trat das staatliche Reglement vormilitärischer und halbmilitärischer Parteiorganisationen
. Die „Neue Zeit" kündigte sich mit Dissonanzen am 21. August 1932 an.
Die „NSDAP" veranstaltete an diesem Tage im Anschluß an das traditionelle
„ADAC-Schauinslandrennen" eine parteiliche Flugveranstaltung, die als „SA-
Flugtag" in die Annalen eingehen muß. Es hat nicht an Protesten staatlicher, städtischer
und privater Stellen gefehlt, um diesen Flugtag zu verhindern. Nicht zuletzt
wollte man durch die von der „NSDAP" offensichtlich bewußt auf das „Schauinslandrennen
" gelegte Terminierung einen Zusammenhang zwischen „ADAC" und
„NSDAP"-Sportveranstaltungen auch im optischen Blickwinkel der Bevölkerung
verhindern. Ferner hat man darauf aufmerksam gemacht, daß erst kürzlich der
„BVL" einen Flugtag abgehalten hat, so daß es für die Parteiinstanzen günstiger
wäre, den Termin auf das Jahr 1933 zu verlegen. Die „NSDAP" war zu einer solchen
Verschiebung jedoch nicht bereit, zumal sie an anderen Orten noch anschließend
Flugveranstaltungen durchführen wolle und überdies die Veranstaltung mit

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