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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0086
und an der Luftsportausübung interessierter Kreise ins Leben gerufen. Der „Deutsche
Luftsportverband" trat am 26. 8. 1934 in Freiburg erstmals offiziell mit einem
Flugtag in Erscheinung, der der neuen Terminologie entsprechend „Volksflugtag"
genannt wurde. Nach einem von Oberbürgermeister Dr. Kerber ausgebrachten
kräftigen „Sieg-Heil" auf Adolf Hitler und Göring rollte neben dem schon
geschilderten Programm der Flugtage eine neue Schau ab: eine Luftschutzübung.
Prominentester und volkstümlichster Teilnehmer dieser Veranstaltung war Gerhard
Fieseier, der im gleichen Jahre in Vincennes den zwischen den beiden Weltkriegen
erstmalig und einmalig vergebenen Titel eines Weltmeisters im Kunstflug
errang. 1935 machte Fieseier als Konstrukteur des „Fieseler-Storches" von sich
reden. An diesem Flugtag demonstrierten 8 Motorflugzeuge ihre Fähigkeiten vor
etwa 8000 Zuschauern. Mit weiteren Veranstaltungen konnte der „Deutsche Luftsportverband
", der in Freiburg durch das ehemalige „BVL"-Vorstandsmitglied
Renker vertreten wurde, nicht in Erscheinung treten. Bereits 1936 war die Uhr für
diesen Verband abgelaufen. Seine Aufgaben wurden ab 1937 durch das „Nationalsozialistische
Fliegerkorps" (NSFK) übernommen, dessen Korpsführer General
Christiansen wurde. Das „NSFK" Freiburg bildete den Sturm IV/82 innerhalb der
Gruppe 16 unter der Leitung von NSFK-Sturmführer Schilling. Das „NSFK"
trat bereits vom 20.-25. 6. 1937 öffentlich in Erscheinung und zwar mit der Ausrichtung
des „Deutschlandfluges", von dem rund 180 Maschinen in jenen Tagen
Freiburg anflogen. Es ging um den Wanderpreis des Reichsministers für Luftfahrt,
Hermann Göring. Das NSFK als parteipolitische Organisation übernahm damit
eine Tradition, die 1911 als „Oberrheinischer Zuverlässigkeitsflug" auf mehr oder
weniger militärischer Basis entstand, 1913 als „Prinz-Heinrich-Flug" zur ständigen
Einrichtung wurde und im Jahre 1925 als „Süddeutschlandflug" und als
„Deutschlandflug" auf privater Basis wieder zur Geltung kam. Wenn die Zuverlässigkeitsflüge
vor dem ersten Weltkrieg in der Regel militärische Bedeutung hatten
, so dienten die entsprechenden Veranstaltungen von 1925 bis etwa 1935 mehr
der sportlichen Betätigung und der privatwirtschaftlichen Auswertung des eingesetzten
Materials. Der „Deutschlandflug" 1937 stand ganz im Zeichen der vormilitärischen
Bildung eines Gemeinschaftsgeistes und der technischen Zusammenarbeit
von Flugzeugführer, Orter und Bodenpersonal. Bei einer gleichartigen Veranstaltung
in der Zeit vom 22. 5.-29. 5. 1938 war Freiburg Tank- und Uber-
nachtungshafen für etwa 390 Flugzeuge.

Abschluß der „Deutschlandflüge" vor dem zweiten Weltkrieg für den Freiburger
Flugplatz war der „Zielstrecken-Wettbewerb", der im Juni und Juli 1939
durchgeführt wurde und für den Freiburg vom 17.-18 Juni 1938 Durchgangshafen
war. Träger der Veranstaltung war auch hier das „NSFK", Gruppe 16,
Standarte 82. Die örtliche Ausrichtung hatte der „Freiburger Sturm 4" unter
Truppführer Schmidt. Für die 120 Teilnehmer wurde ein „Bunter Abend" im
Saalbau Wiehre an der Brombergstraße mit einem weltanschaulichen und bodenständigen
Programm veranstaltet. Der offizielle Empfang für den Corpsführer
und General der Flieger Friedrich Christansen und 10 Herren seines Stabes fand
nach einer Begrüßung auf dem Flugplatz im Rathaus statt. Interessant ist dabei,
daß nicht Kreisleiter Dr. Fritsch, sondern Oberbürgermeister Dr. Kerber den ver-

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