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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0092
begeisterten Hurra-Rufen begrüßt. In Verbindung mit den bereits geschilderten
Zuverlässigkeitsflügen überquerten bis 1914 eine Reihe von Luftschiffen die Stadt
und landeten auch in einzelnen Fällen. Auch diese Entwicklung wurde durch den
ersten Weltkrieg unterbrochen. Man empfand es daher als ein Ereignis von epochaler
Bedeutung, als am 20. 9. 1928 das erste Luftschiff nach dem Kriege über Freiburg
flog. Es handelte sich um LZ 127 „Graf Zeppelin", das die Stadt um 10.20 Uhr
überquerte. Es war das 117. Luftschiff in der deutschen Geschichte. Zehn Nummern
fehlen dazwischen; es handelt sich um Konstruktionen, die durch die Ereignisse des
ersten Weltkrieges nicht fertig wurden. Die Freiburger Tageszeitungen ergingen
sich in „prosaischen Ergüssen". So schrieb die „Freiburger Zeitung" am 21. 9. 1928
„Der Zeppelin kommt! Ein Zauberwort, das die Herzen ergriff". Die „Freiburger
Tagespost" meinte ebenfalls am 21. 9. 1928: „Gott segne Dich, Gott führe Dich,
Gott schütze Dich! Nach dem Dunkel der Nacht hoffe ich auf die Sonne des Morgens
!" Im Gegensatz zu diesem enthus iastischen Freudentaumel steht der Brief
einer Schülerin der „Hilda-Schule" an den Oberbürgermeister, die sich bitter darüber
beklagte, daß ihre Klasse den Zeppelin nicht ansehen durfte, sondern bei geschlossenen
Fenstern dem Unterricht folgen mußte. Als dann vom 15. 8. bis zum
4. 9. 1929 das gleiche LZ 127 seinen 20tägigen Weltflug erfolgreich durchführte
und in Friedrichshafen landete, bekamen nicht nur die Kinder schulfrei, sondern
die städtischen Gebäude und die Straßenbahnen wurden beflaggt. Der schulfreie
Tag sollte dazu benutzt werden, „Besinnung über die Weltgeltung der Deutschen
Arbeit anzustellen". Der „Graf Zeppelin" erschien dann am 27. 8. 1930 wieder
über Freiburg. Dabei wurde mißstimmig vermerkt, daß der Zeppelin in der Folgezeit
zwar in Mannheim und in Karlsruhe, nicht jedoch in Freiburg landete. Auch
nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 versuchte die Partei,
die Popularität der Luftschiffe für ihre Zwecke auszunutzen. Nicht nur die Parteiorganisationen
, sondern der Oberbürgermeister Dr. Kerber persönlich bemühten
sich darum, einen Zeppelin nach Freiburg zu bekommen. Durch das starke Engagement
der Luftschiffe für die „Saar-" und „Südamerikaflüge" konnte dem Wunsche
jedoch erst am 27. 9. 1934 entsprochen werden. Auch dieses Mal flog LZ 127 „Graf
Zeppelin" über die Stadt, während am 5. 6. 1936 um 13.15 Uhr der stolze „Zeppelin
-Neubau" LZ 129 „Hindenburg" Freiburg überflog. Das war das Ende eines
stolzen Traumes.

Freiburgs Flugplatz-Dependancen

In manchen Kapiteln über den Freiburger Flugplatz war die Konkurrenz mit
benachbarten badischen Städten zu erwähnen. Welche Ausstrahlungen gingen nun
vom Freiburger Flugplatz aus in die Umgebung der Stadt? Zunächst waren es die
Segelflieger, die in ihren ersten Anfängen mit dem Fluggelände noch nichts anfangen
konnten. Die Segelflieger waren bis zur Mitte der 30er Jahre Gleitflieger, die
sich nur kurzfristig in eine beschränkte Höhe erhoben. Dazu brauchten sie Hangwind
und Aufwind, deren Verhältnisse in der Freiburger Bucht günstig waren und
sind, und zu deren Ausnutzung man Berghänge benötigte. Der „Breisgauverein für

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