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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0107
Zum Untergang Alt-Freiburgs und Breisachs

Eine Ergänzung

Von Norbert Krüger

In der Einleitung zu Joseph Sauers Tagebuch schrieb Johannes Vincke 1964:
„Vielleicht finden sich auch sonst noch Briefe und andere Aufzeichnungen, die der
großen Bedrängnis jener Zeit Erwähnung tun und die durch Veröffentlichung oder
in einem heimatlichen Archiv der Zukunft erhalten bleiben können." 1 Die Durchsicht
amtlicher und privater Unterlagen zeigt, daß Ergänzungen möglich sind. Sie
sollen hier nur angeführt und nicht gedeutet oder in den großen Zusammenhang
des Kriegsgeschehens gesetzt werden, da noch viele - vor allem britische - Dokumente
fehlen.

Zum Verständnis der Situation Ende November 1944 trägt das Tagebuch des
inzwischen verstorbenen Majors d. R. Dr. Walter Steinbauer aus Heidelberg bei.
Dr. Steinbauer, Abteilungskommandeur der Flak, wurde am 18. 10. 1944 nach
Freiburg versetzt. Die Stadt wurde damals von einer 12,8 cm-Batterie, drei 10.5
cm-Batterien und einigen leichten Flakbatterien geschützt. Am 25. 10. wurde Dr.
Steinbauer Kommandeur der Flakuntergruppe Breisach. Dort wurden gerade
19 fabrikneue 8,8 cm-Geschütze auf Betonsockel gesetzt, da keine Lafetten vorhanden
waren. Für eine bewegliche Kampfführung fielen die Geschütze dadurch aus.
Über die Lage berichtete Dr. Steinbauer:

Sonntag, 2 6. 1 1.

Bewölkt, dann Aufklaren. Lebhafter Flugbetrieb, den ganzen Tag Gefechtsbereitschaft
. Sie fliegen aber immer um uns herum außer Wirkungsbereich. Muni
Sorgen. Viel Schererei, um von vorne Munition zu holen. 17 Lkw., schwieriger
Transport. Dann nur ein Teil brauchbar. Drei Zwillinge 3,7 cm ganz neu mit
Schutzschild bekomme ich von 13. Flak-Division geschenkt, aber ohne Richtmittel
und Munition. Bedienung wird bei Batterie mittel bereitgestellt. Fähnrich Marx
mit Ausbildung beauftragt. Fabelhafte Geschütze. Einsatz südlich des Bahnhofs.
Abstellung unserer Zugmaschine und Transportrahmen nach Straßburg, um dort
eine Batterie aus Feindbeschuß zu holen. Ich brauche sie dringend hier und bin solange
mit Einsatz und Bewegung gehemmt. 16 Uhr drei Jaboangriffe auf Brücke.
Stärkste Flakabwehr. Bomben treffen die Brücke nicht, voller Abwehrerfolg. Vier
Bomben fliegen ca. 400 m vor unseren Gefechtsstand zwischen hier und Rhein.

1 Zum Untergang Alt Freiburgs und Breisachs 1944/45, in Schauinsland, Heft 82, Freiburg 1964, S. 3.

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