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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1973/0123
von Pfeilermitte zu Pfeilermitte (in Querrichtung Nord-Süd) mit dem Metermaß 11,34 m,
es hat 21 Ellen. Das lOfache Grundmaß von 21 Ellen ergibt aber mit 210 Ellen wieder die
Turmhöhe bis zur Kreuzblume mit dem Metermaß 113,40 m.

Das sind nur wenige Beispiele für die Proportionszusammenhänge und Zahlenverhältnisse
, wobei man aber wohl bedenken muß, daß im Mittelalter das Gesetz der Zahl göttliches
Gesetz war und den einfachen Zahlen und ihren Proportionen Symbolkraft innewohnte
: „Omnia in mensura et numero et pondere disposuisti" (Du hast alles geordnet
nach Maß, Zahl und Gewicht. - Weisheit Salomons).

Im zweiten Teil des Buches betrachtet Adolf Wangart den wesentlichen Teil des Figurenschmucks
des Münsters (dem Wort Hans Jantzens folgend, daß die klassischen Kathedralen
nur verstanden werden können, wenn man die plastische und die farbige Bildwelt
in die Betrachtung einbezieht - man kann diese Betrachtungen, die besonders dem Sinngehalt
der Münstervorhalle gewidmet sind, nur dankbar und mit großem Gewinn lesen.
Wangart schließt seine Arbeit mit den Worten: „Was wir heute mit statischen Gesetzen
erreichen, ersetzte der gotische Baumeister durch ungewöhnliche Erfahrung, die in der gotischen
Bauhütte konzentriert war, durch die fast seherisch anmutende Wahl seiner konstruktiven
Mittel, durch seinen Glauben an die Heiligkeit der Zahl".

Für die Baugeschichtsforschung hat Adolf Wangart mit seiner gründlich fundierten
und sorgfältig durchgeführten Arbeit eine wichtige wissenschaftliche Arbeit vorgelegt, für
den Geschichtsforscher und Heimatfreund aber ist sein Buch ein Vermächtnis: dankbar
wünschen wir mit dem Verfasser, „daß sein Buch viel Freude bereiten und die Ehrfurcht
vor unserem Münster vertiefen möge - denn mit Erstaunen und Bewunderung muß festgehalten
werden, wie das Freiburger Münster erbaut worden ist".

Hans Geiges

Rudolf Morath, „Blasiwald im Hochschwarzwald Heimat des Universitätsbildhauers
Joseph Hörr" - Heimatbuch der Schwarzwaldgemeinde Blasiwald. 420 Seiten, 380
Abbildungen. Blasiwald 1972 (Bürgermeisteramt).

Nach langwierigen Vorarbeiten beglückte Rudolf Morath seine Heimatgemeinde mit
einer Ortschronik, die wegen ihrer Bedeutung für die Kunst- und Wirtschaftsgeschichte des
Breisgaues allgemeine Beachtung fordert und verdient. Das zu einem erstaunlich günstigen
Preis herausgegebene Buch geht in Umfang und Aussage wesentlich über das 1957 veröffentlichte
Blasiwälder Heimatbüchlein hinaus. Flüssig und leicht verständlich geschrieben,
ist in jedem der zahlreichen, chronologisch nicht streng geordneten Abschnitte die Liebe
des Autors für die Geschichte seines Geburtsortes zu spüren. Die photographischen Abbildungen
- in solcher Fülle wohl einmalig - stammen meist vom Verfasser selbst und besitzen
einen hohen Informationswert.

Aus der Vielfalt der heimatgeschichtlichen Darstellungen ragt die umfangreiche Abhandlung
über „Joseph Hörr, Bildhauer aus Blasiwald (1732-1785)", die allein ein Drittel
der Gesamtseitenzahl einnimmt, heraus. 35 Jahre lang forschte Rudolf Morath mit
wissenschaftlicher Gründlichkeit dem Leben und Werk des Freiburger Bildhauers nach,
dabei zu Ergebnissen gelangend, die das Blasiwald-Buch zu einem unentbehrlichen Nachschlagewerk
für jeden machen, der sich mit der Kunst im Breisgau (2. Hälfte des 18. Jahrhunderts
) beschäftigt. Unbestreitbar hat der 1732 in Blasiwald-Althütte geborene Joseph
Hörr eine solche Würdigung verdient. Als Schüler und Mitarbeiter der süddeutschen
Meister Joseph Christian und Johann Christian Wentzinger erlangte der Künstler (dessen
Name künftig nur noch in der von Rudolf Morath begründeten Schreibweise verwendet

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